Vor kurzem wurde die Katze aus dem Sack gelassen: Die Kosten für die A26-Westring-Autobahn explodieren um über 60 Prozent auf mittlerweile fast 1,2 Milliarden Euro. Seit dem Beginn der Planungen im Jahr 2002 haben sich die Kosten sogar mehr als verfünffacht (sh. Grafik).
Was könnte man mit diesem Geld nicht Sinnvolles im Verkehr anstellen: Über den Daumen gepeilt könnte man damit
- die Durchbindung der Mühlkreisbahn zum Hauptbahnhof
- eine 2. Straßenbahnachse parallel zur Landstraße durch die Gruberstraße
- die großzügige Attraktivierung der Summerauer-Bahn
- den Ausbau des Radwegenetzes in und um Linz nach dem Vorbild von Graz zusammen damit finanzieren.
Alternativ könnte man auch allen erwachsenen LinzerInnen die Jahreskarte der Linz-Linien schenken – ein Viertel Jahrhundert lang!
Doch statt endlich in Richtung Umweltfreundlichkeit umzusteuern, wollen Stelzer, Steinkellner und Luger weiter unverdrossen an dieser Monster-Autobahn festhalten. Den Vogel schießt dabei der Linzer Bürgermeister Luger ab: „Wir müssen in diesen sauren Apfel beißen“, teilt uns der Bürgermeister mit, denn „der Tunnel ist die Basis dafür, dass 40.000 Menschen vom Durchzugsverkehr entlastet werden“ (OÖN, 16.6.2023). Damit führt der Bürgermeister die Bevölkerung hinters Licht. Denn wer in die Unterlagen der ASFINAG schaut, sieht dass die ASFINAG prognostiziert, dass die A26 im Vollausbau 30.000 zusätzliche Autofahrten täglich (!) nach Linz schleust. Selbst für die Linzer Innenstadt wird für nur 9% Prozent der Straßenzüge eine Abnahme erwartet, in fast 90% aller Straßenzüge kommt es zu einer Zunahme des Autoverkehrs – und zwar teilweise gewaltig: z.B. im Bahnhofsgebiete gibt es eine Explosion des Autoverkehrs um über 100%.
Allein für Linz würden durch die A26 60 Millionen Euro an Kosten anfallen. In den sauren Apfel beißen freilich nicht der Bürgermeister, sondern die BürgerInnen dieser Stadt, denn diese Millionen fehlen bei der sozialen und ökologischen Infrastruktur in der Stadt.
Daher werden wir weiter Widerstand gegen dieses Wahnsinnsprojekt leisten, das wir uns in keiner Hinsicht leisten können. Immer mehr Menschen erkennen, dass diese Autobahn und die mit ihr verbundene Politik eine Sackgasse sind. Mittlerweile kursiert bereits ein durchaus ernst gemeinte Scherz: Was haben Luger und der Westring gemeinsam? Beide sind Fossile und beide werden sich bald politisch verabschieden.
Quelle: SOLiNZ - Solidarisches Linz 3/2023 > Weiterlesen