Das Land NÖ will die Donauuferbahn zwischen Lehen-Ebersdorf und Weins demontieren. Dieser Abriss steht unmittelbar bevor. Jetzt gilt es: Retten wir die Donauuferbahn in letzter Minute vor diesem bornierten Zerstörungsakt!

Schon 2004 hat die ÖBB den Zugsverkehr der Donauuferbahn in Niederösterreich auf der Hälfte der Strecke zwischen Spitz und Emmersdorf eingestellt. Investiert und modernisiert wurde nicht, monatelange Ausfälle waren die Folge, die Bahn wurde immer unattraktiver.

Im Jänner 2010 beschloss das Land Niederösterreich, die Donauuferbahn zusammen mit einigen anderen Bahnlinien von den ÖBB zu übernehmen, nicht aber um zu sanieren bzw. zu attraktivieren, sondern um ihr völlig den Garaus zu machen. Ab Dezember 2010 wurde der Planverkehr auf der Gesamtstrecke eingestellt und durch Busse ersetzt. Nur für den Tourismus- und Nostalgieverkehr blieb das Teilstück zwischen Krems und Emmersdorf erhalten. Nun soll auch diese Strecke völlig beseitigt werden. Die Donauuferbahn zwischen Lehen-Ebersdorf (nahe Emmersdorf) und Weins steht unmittelbar vor dem Abriss. Das wäre – wie die Verkehrswende NÖ formuliert „eine unglaubliche Zerstörung von NÖ Kulturgut und Infrastruktur.“ Denn die Donauuferbahn hat beträchtliches Potential: sowohl für Personentransport und Tourismus als auch für den Gütertransport. So befinde sich ein großes Schotterwerk entlang der Strecke, das mehr als 100.000 Tonnen Bahnschotter/Jahr mit der Bahn transportieren kann.

Kämpfen wir daher für den Erhalt der Donauuferbahn!

Die durchgehende Bahnstrecke von Wien über Krems nach Linz nördlich der Donau darf nicht für immer zerstört werden. Die Forderungen der Verkehrswende NÖ: Das Auflassungsverfahren muss sofort gestoppt werden, die Trasse der Donauuferbahn muss im öffentlichen Eigentum erhalten werden! Eine durchgehende und modernisierte Bahnlinie Wien-Linz sollte nicht für immer durch ein Loch unterbrochen werden.

Die Solidarwerkstatt ruft auf, die Petition der Verkehrswende NÖ zu unterstützen, die sich für die „RETTUNG DER DONAUUFERBAHN IN LETZTER MINUTE“ einsetzt!

Fatale Liberalisierungspolitik

Die drohende Zerstörung der Donauuferbahn reiht sich ein in die fatale Politik, Regionalbahnen stillzulegen. Diese ist wiederum Folge der EU-Liberalisierungspolitik im Eisenbahnbereich, die die Verkehrsunternehmen immer mehr zum „Rosinenpicken“ zwingt. Ausgebaut werden die profitablen Hauptstrecken, die unrentablen Nebenstrecken werden liquidiert – statt sie im Rahmen eines kooperativen Gesamtsystems querzufinanzieren. Ziel der Liberalisierungspolitik ist aber gerade die Zerstörung eines kooperativen Gesamtsystems im Eisenbahnverkehr. Mit dem Ende 2016 beschlossenen 4. Eisenbahnpaket der EU wird diese Politik beschleunigt. Auf der Strecke bleiben dabei Umwelt- und Klimaschutz und die Interessen von BenützerInnen und Beschäftigten.

Die Solidarwerkstatt unterstützt daher auch die Kampagne „Sag Ja zur Bahn in Rot-Weiß-Rot!“, die sich gegen die weitere Liberalisierung im Eisenbahnverkehr richtet.