Im letzten Teil des Radwegechecks haben wir die Schwachstellen im Radwegenetz im #Linzersüden dargestellt. Ob es in Ebelsberg den Bereich der Traunbrücke betrifft, oder auch die eher schwierige Radwegeinfrastruktur in Pichling/Solar City. Seitdem hat sich einiges getan. Teil 2 des Radwegcheck von Armin Kraml im Linzer Süden.


So wurde ua. der Radweg vom Bereich rund um das Ebelsberger Kasernenareal bis zum Billa in Pichling entlang der Bundesstraße fertiggestellt.

Doch auch hier zeigt sich, dass Radwegeplanung nur dann kompetent ausgeführt werden kann, wenn die Planer einer solchen Infrastruktur auch eine Affinität zum Radfahren aufweisen würden.

So geschehen am nachstehenden Beispiel:

Rad Solinz 3 23 01Aber zuerst der Reihe nach, was hier schiefgelaufen ist:

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1)Druckampel für Radfahrer:innen…. Sehr freundlich

Man erkennt gleich den Stellenwert von Radfahrer:innen im Verkehrsgeschehen

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(Bilder: Querung der Straßen Richtung Kasernenareal bzw. Richtung Radweg ehem. Florianerbahn)

2) Ampelschaltung für neuerliche Querung zum Radweg…. Fließender Radverkehr sieht anders aus, oder?

Wenn man will, dass man wirklich ein zügiges Radwegenetz mit „Highways“ in Linz etablieren will, dann sollte man hier folgende Variante wählen:

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Aber wie so oft hatte man nicht die letzte Konsequenz angedacht und den Grundstücksbesitzer davon überzeugen können, dass es sinnvoll wäre die Trasse hier zu legen.

Außerdem könnte man bei einem Radweg, welcher am Grundstücksende des Feldes verlaufen würde, auch sein Feld vor Überschwemmung und Verlusten schützen. Da ein Abflusskanal errichtet werden müsste, würde das herunterfließende Wasser sich nicht mehr aufstauen, sondern könnte in diesem abfließen.

Etwas, was nicht im Bereich der Stadt Linz liegt, aber trotzdem erwähnenswert zu sein scheint, ist die Tatsache, dass am Ende des Radweges eine Lücke von ca. 1,4 Km auf dem Gemeindegebiet von St. Florian gibt. Und wieder sind es Interessen von Landwirten, welche eine sichere Radhauptroute verhindern.

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Ein Bereich, welcher in der letzten Ausgabe thematisiert wurde, war der Bereich rund um den Ebelsberger Bahnhof. Dieser bekommt jetzt mit der Schließung des MonaLisatunnels mehr Bedeutung zu.

Hier könnte man zeigen, dass die ÖBB mit ihrem leistungsfähigen Schienennetz eine moderne Alternative zum motorisierten Individualverkehr sein könnte. Denn mit dem Transport vom südlichen Linzer Umland in das Hafenviertel könnte nicht nur die angespannte Situation im Linzer Süden gelöst werden, es könnte auch eine nachhaltige Möglichkeit sein, die arbeitenden Menschen von und ins Hafenviertel zu bringen.

Bei geschätzten 30.000- 40.000 Arbeitsplätzen in diesem Bereich würde die Bahn eines der wichtigsten Argumente sein, um den Wirtschaftsstandort im Hafenviertel zu unterstützen.

Dabei kommt der von Dipl. Ing. Leopold Walli mit Unterstützung der Betriebsrät:inneninitiative ( https://www.facebook.com/BRInitiativeHafenviertelLinz ) entwickelten „Industriegebietstransversalen“ (Hafenbahn) eine zentrale Bedeutung zu.

Ein weiterer Plan, um den endgültig befürchteten verkehrstechnischen Chaos auch zu entgehen ist der Ausbau der Moosfelder Straße für den Radverkehr, den einspurigen motorisierten Verkehr und den Bussen, welche den Tunnel so umfahren sollen.

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(Bild: Moosfelder Straße, Ausfahrt nach dem Monalisatunnel)

Dabei wird auf Taktverdichtung der Straßenbahn, Umleitung der Busse der Linz-Linien 11 bzw. 19 bis zur Haltestelle Simonystraße Wert zu legen sein. Aber auch auf den aktiven Ausbau von Radverleihstellen in den verschiedensten Teilen im Linzer Süden.

Dabei konnte man in einschlägigen sozialen Medien den Verlust schon von einem Parkplatz zu Gunsten der Radabstellplätze bemerken.

Sind wir alle so „autoverblödet“? Kennen wir keine anderen Möglichkeiten mehr uns sinnvoll und nachhaltig fortzubewegen?

Auf Dauer gesehen werden die Menschen weiterhin über den Individualverkehr und dessen Zunahme im Linzer Süden raunzen. Ändern an seinen eigenen Gewohnheiten will man jedoch eher wenig!

Die Chance, welche die Tunnelsperre für die nachhaltigen Mobilitätsformen bietet, ist jetzt ungemein groß. Es bleibt abzuwarten, ob diese auch angenommen werden!