Die Solidarwerkstatt hat eine Parlamentarische Bürgerinitiative für den Nulltarif auf Öffentlichen Verkehrsmitteln gestartet. Die Unterschriftsliste kann hier heruntergeladen oder bei der Solidarwerkstatt bestellt werden (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel. 0732/771094). Bitte unterstützen und weiterverbreiten!


Null-Tarif für alle - auf allen Öffis - österreichweit!

Wir fordern die Einführung des Nulltarifs für alle auf allen Öffentlichen Verkehrsmitteln in Österreich, finanziert über eine Mobilitätsabgabe auf die gesamte Wertschöpfung.

Denn:

Klimafreundlich

Der Verkehr zählt in Österreich zum Klimakiller Nr. 1. Die vor allem vom Autoverkehr verursachten Treibhausgase haben seit Anfang der 90er Jahre um 66% zugenommen. Die Schiene hat im Vergleich zum (nationalen) Flugverkehr eine 50-Mal bessere, gegenüber dem (Benzin- bzw. Diesel-)Auto eine 15-Mal bessere und selbst gegenüber dem Elektro-Auto eine fast 6,5-Mal bessere Klimabilanz (siehe Grafik 1).

Grafik 1
Grafik 1 CO2

Gut für unsere Gesundheit

(Benzin/Diesel-)Autos stoßen mehr als 7-Mal und E-Autos mehr als 4-Mal so viel Feinstaub aus wie schienengebundene Verkehrsmittel - noch ohne die Berücksichtigung von Reifenabrieb und Aufwirbelung. Besonders gefährdete Personengruppen sind Babys und Kleinkinder und ältere Menschen. Feinstaubbelastung führt zu einem erhöhten Risiko für Atemwegs-, Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs.

Grafik 2
Grafik 2 Platz

Viel effizienter

der Breite eines Fahrstreifens können mit dem Öffentlichen Verkehr 11-Mal soviele Menschen transportiert werden wie mit dem Auto. Das Auto verbraucht im Ruhezustand das mehr als 5-Fache der Fläche und im bewegten Zustand (50 km/h) sogar das 16-Fache der Stadtbahn!

Grafik 3
Grafik 3 Hasselt

Erfolgreiche Beispiele

Städte, die bereits den Nulltarif auf Öffentlichen Verkehrsmitteln eingeführt haben, können beeindruckende Erfolge vorweisen. So z.B. hat sich die Zahl der Öffi-BenutzerInnen in der belgischen Stadt Hasselt nach Einführung des Nulltarifs innerhalb weniger Jahren verdreizehnfacht! (sh. Grafik 3).

Grafik 4
Grafik 4 fussabdruck

Solidarische Finanzierung

Trotzdem haben erst wenige Städte einen solchen Nulltarif eingeführt, weil es für einzelne Städte zumeist schwierig ist, alleine eine Öffi-Freifahrt zu finanzieren. Wir schlagen daher vor, auf allen Öffentlichen Verkehrsmitteln in Österreich den Nulltarif einzuführen, der über eine Mobilitätsabgabe auf alle Komponenten der Wertschöpfung finanziert wird (Löhne, Gehälter, Gewinnen, Zinsen, Pachten, Abschreibungen). Eine ca. 1%ige Wertschöpfungsabgabe würde dafür reichen. Für einen Durchschnittsverdiener/in, der/die 2.000 Euro monatlich verdient, hieße das, dass er/sie für 20 Euro im Monat alle Öffentlichen Verkehrsmittel in Österreich gratis benutzen kann.

Grafik 5
Grafik 5 Armut

Sozial gerecht

Ein auf diese Weise finanzierter Nulltarif ist auch eine spürbare soziale Umverteilung von oben nach unten, da sich die Mobilitätsabgabe am Einkommen orientiert und auch die Unternehmen entsprechend ihrer Wertschöpfung dazu beitragen. Haushalte mit niedrigerem Einkommen verursachen deutlich weniger Umweltschäden durch ihre Mobilität (sh. Grafik 4), sind aber stärker von Abgasen und Lärm des Verkehrs betroffen (sh. Grafik 5). Zugleich sind untere Einkommensgruppen viel stärker auf attraktive Öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, um nicht in die Falle der „Mobilitätsarmut“ zu geraten. Nach Schätzung des VCÖ sind in Österreich rd. 1 Million „mobilitätsarm“. Sie können sich kein Auto leisten und haben auch keinen entsprechenden Zugang zum ÖV.

Grafik 6
Grafik 6 Schiene u Strasse

Umfassende Mobilitätswende

Viele Menschen sind heute noch auf das Auto angewiesen, weil umweltfreundliche Formen der Mobilität noch unzulänglich ausgebaut sind. Während in den letzten Jahrzehnten das Straßennetz rasant ausgebaut wurde (Autobahnen plus 15%), schrumpfte das Schienennetz um 15% (sh. Grafik 6). Die Einführung des Nulltarifs auf Öffentlichen Verkehrsmitteln muss daher begleitet werden von einer umfassenden Mobilitätswende. Dazu gehören u.a.:
o massiven Investitionen in die Förderung von Bahn, Bus, Bim, Radfahren und Fußgehen. Hier gilt es in eine lebenswerte Zukunft zu investieren statt weitere Milliarden in den Bau von Autobahnen und Flugpisten zu stecken
o eine neue Wirtschafts- und Raumordnungspolitik, die den Verkehr reduziert, z.B.: Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe statt hemmungslosem Freihandel, Eindämmung von Zersiedelung und Bodenverbrauch.

Die Unterschriftsliste für den Nulltarif kann hier heruntergeladen oder bestellt werden bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bzw. Tel 0732/771094. Gerne schicken wir auch ein Probeexemplar des Werkstatt-Blatts 2/2019 kostenlos zu - mit einer Beilage zum Thema Nulltarif.

Danke für die Unterstützung!

Pickerl Nulltarif