Bei der Sanierung der Steyregge3. Steyregger BrckenRADlnr Brücke droht ein „Schildbürgerstreich“ zu Lasten der RadfahrerInnen. Unter dem Motto "Mehr Platz fürs Rad! Sanfte Mobilität fördern statt Ostumfahrung!" haben in den letzten Wochen hunderte RadfahrerInnen bei drei Radfahrdemonstrationen für eine radfahrfreundliche Sanierung der Steyregger Brücke demonstriert.


Das Rad hat in oberösterreichischen Städten noch ein gewaltiges ungenutztes Potential. Einige markante Zahlen:
- Laut Information des VCÖ wohnen in Oberösterreich 37 Prozent weniger als fünf Kilometer vom Arbeitsplatz entfernt – also die ideale Distanz fürs Rad. Gleichzeitig liegt der Radverkehrsanteil an den Wegen in die Arbeit in Oberösterreich nur bei 4% (österreichweit rd. 7%).
- In Städten wie Linz sind 46% aller Wege, die mit dem Pkw zurückgelegt werden, kürzer als 5 Kilometer (sh. Grafik).
- Was möglich ist, zeigen Städte wie Kopenhagen, wo seit langem großzügig in den Radfahrverkehr investiert wird. Dort beträgt der Anteil des Radfahrverkehrs 35%, in Linz bescheidene 7,5%. PKW Fahrten Oesterreich
„Schildbürgerstreich“

Wie wenig noch die Potentiale des Radfahrens erkannt werden, zeigt die Auseinandersetzung um die Sanierung der Steyregger Brücke, die von vielen PendlerInnen nach Linz benützt wird. Direkt an der Brücke befinden sich auf Linzer Seite Werkseinfahrten in die voestalpine und in den Chemiepark - ein Zielgebiet für über 15.000 Arbeitsplätze. Die Steyegger Radlobby kritisiert: „Auf der Steyregger Brücke droht im Rahmen der Sanierung ein für viele Jahre nicht wiedergutzumachender Schildbürgerstreich: Ein nur einseitiger und zu schmaler Radweg, täglich 3 Kilometer Umweg auf die Brücke von Plesching kommend, täglich 640 Meter Umweg aus Steyregg in die voestalpine.“ (Nähere Informationen hier). Auch eine Studie der TU-Wien hat, was den Radfahrverkehr betrifft, der geplanten Brückensanierung ein "nicht genügend" erteilt. Deshalb hat die Radlobby bereits drei Radfahrdemonstrationen - am 20.5., 27.5. und 8.6.2017 - zwischen Steyregger Brücke und Chemiekreisverkehr organisiert, an denen sich hunderte RadfahrerInnen beteiligt haben (hier ein Video). Doch die Antwort von Politik und Verwaltung sind bislang Falschinformationen und Ignoranz. So werden z.B. Radfrequenzen über die Brücke von Oktober 2016, weit außerhalb der Radsaison verwendet, aktuelle Zahlen der Zählstellen aber geheim gehalten!
Raddemo Steyregg 1Mehr als das 2.000-fache des jährlichen Radfahrbudgets für neue Megastraße

Während beim Autoverkehr ein ständiges Wachstum quasi als Naturgesetz angenommen wird, um Riesensummen in neue Straßenprojekte zu pumpen, wird beim Radverkehr der Status quo festgeschrieben, statt zu erkennen, welche enormen ungenutzten Potentiale in dieser umweltfreundlichen Mobilität liegen - wenn sie entsprechend gefördert wird. So plant die Politik eine neue Ostumfahrung, die zumindest 700 Millionen Euro kosten soll, um den umweltschädlichen LKW-Transitverkehr noch attraktiver zu machen. Das ist das mehr als 2.000-fache des jährlichen Radfahrbudgets der Stadt Linz, was alleine für diese Megastraße ausgegeben werden soll.

Bei der letzten Radfahrdemonstration am 8. Juni 2017 machte der Sprecher der Radlobby Gerhard Fischer klar: "Wenn die Politik weiterhin unsere Forderungen ignoriert, werden diese Radfahrdemonstrationen nicht die letzten gewesen sein!"

Aktuelle Informationen https://www.radlobby.at/steyreggRaddemo Steyregg 2