ImageAm 1. April 2016 veranstaltete die Initiative Verkehrswende jetzt in Linz eine Demonstration für eine "Verkehrswende jetzt!". Hier die Rede von Eveline Steinbacher, Aktivistin der Solidarwerkstatt.

Liebe Linzerinnen und Linzer,
liebe Anwesende!

Ich freue mich heute mit euch hier zu sein. Ich möchte meine Rede mit den Worten des US-Verkehrsexperten Luis Mumford beginnen, der sagt:

„Mehr und breitere Straßen zu bauen, um den Stau zu verringern, ist genauso wie seinen Hosengürtel zu öffnen, um Übergewicht loszuwerden.“

Dieses Zitat erinnert mich an unsere Situation hier. Insbesondere weil Linz und der Großraum Linz im Fadenkreuz von TEN-Korridoren liegt.

TEN-Strecken sind Transitschneisen die im Rahmen der EU ausgebaut werden und privilegiert mit Geld versorgt werden. Der Großraum Linz liegt im Fadenkreuz von zwei solchen TEN Korridoren - sowohl Ost - West als auch Nord - Süd von der Ostsee bis zur Adria.

> Deswegen wurde für den Bau der S10 im Mühlviertel 700 Mio Euro ausgegeben, weil die S10 EIN TEN-Projekt ist, während mit dem Bau der Summerauerbahn noch nicht einmal begonnen wurde. Denn die Summerauerbahn ist KEIN TEN-Projekt.

> Deswegen wird die PhyrnAUTObahn weiter ausgebaut – weil sie EIN TEN Projekt ist. Während die Eisenbahn, die Phyrnbahn, immer noch stiefmütterlich behandelt wird. Obwohl die Phyrnbahn immerhin die 2. und 3. größte Stadt  Österreichs – nämlich GRAZ und LINZ verbindet ist für ihren Ausbau kein Geld da. Sie muss mit nur einem Gleis auskommen. Weil die Phyrnbahn KEIN TEN-Projekt ist.

Weitere TEN-Transitschneisen sollen gebaut werden.

  • Für eine Ostumfahrung in Linz sind von 700 Mio bis zu einer Mrd. geplant.
  • Die Voestbrücke in Linz soll auf 10 Spuren ausgebaut werden.
  • Die Westspange in Steyr.

> Auch der geplante Linzer Westring passt in diese TEN-Netze der EU- wenn nach dem Südteil auch der Nordteil realisiert wird. Während 100 Mio für die Mühlkreisbahn nicht vorhanden sind weil sie KEIN TEN-Projekt ist, gibt man das 10-fache für den Westring aus - weil er EIN TEN-Projekt ist.

Wir sind der Meinung - das ist die vollkommen falsche Entwicklung.

  • Lebensqualität und Klimaschutz brauchen Verkehrswende!
  • Lebensraum für Menschen statt für Autos!
  • Nicht länger stauen- Öffis ausbauen!

Wir alle wollen und brauchen gute Luft für unsere Gesundheit, genießen Ausflüge in die Natur, einen Spaziergang, durchatmen von der Hektik des Alltags. Dafür braucht es aber Grünflächen und nicht noch mehr Betonflächen. Auch dafür setzen wir uns ein, wenn wir eine umwelt- und menschenfreundliche Verkehrswende und zwar jetzt fordern!

Vielen Dank!