Am 29. April 2025 überreichte das Bündnis „Ja! zum Grüngürtel“ über 7.000 Unterschriften an den Linzer Bürgermeister Dietmar Prammer. Durch mehr als die erforderlichen 6.100 Unterschriften von wahlberechtigten Linzer:innen muss nun eine Volksbefragung eingeleitet werden.
Diese wird noch heuer stattfinden. Damit haben zum ersten Mal alle Linzer Bürger:innen die Chance, über eine raumordnerische Weichenstellung direkt mitzuentscheiden.
„Es scheint für die Linzer Stadtregierung wichtigere Dinge zu geben als unsere Bedürfnisse für weitere hohe Lebensqualität, Klimaanpassung und funktionierende Mobilität. Diese Dinge gilt es hiermit nachhaltig für meine und die folgenden Generationen zu realisieren. Deswegen haben wir von so vielen Linzer:innen Unterschriften für die Volksbefragung „Ja! zum Grüngürtel“ erhalten!“, freut sich Lenard Zipko als einer der Initiatoren.
Mit der Einreichung der Unterschriften fordern diese über 7.000 Linzer:innen – die zudem von einem breiten Bündnis aus über 20 Bürger:innen-Initiativen unterstützt werden – vom Gemeinderat der Stadt Linz die Durchführung einer Volksbefragung mit folgender Frage und Forderungen:
„Soll die Stadt Linz die Verbauung unseres Grüngürtels/unserer Naherholungsgebiete unterbinden – sowie Zuzahlungen zu allen Autobahnprojekten einstellen und dieses Geld stattdessen für öffentlichen Verkehr einsetzen?“
Die Bürgerinitiative sieht daher einen klaren Zusammenhang zur überregionalen Verkehrsplanung. Die in der Planung befindlichen Phasen zwei und drei der A26 Westring-Autobahn in den Bereichen Frein- & Froschberg sowie die mögliche, auf Landesebene immer noch präferierte Ostumfahrung durch die Traun-Auen und weiteren südlichen Ausläufe des Grüngürtels verursachen eine erhebliche Mehrbelastung: hinsichtlich Klima (durch CO2-Rucksack), Bodenversiegelung, Hitze/Luftqualität/Lebensqualität entlang versiegelten Grünflächen/Straßen mit erhöhten Verkehrsaufkommen und Stadtbudget (steigende Baukosten, Instandhaltung).
Die Finanzierung von flächeneffizienten öffentlichen Verkehrsmitteln statt Autobahnprojekten ermöglicht Bevölkerungswachstum sowie wirtschaftliches Wachstum, alles in Einklang mit dem Schutz des Grüngürtels und die von ihm genannten ausgehenden Vorteile.
„Wir sehen immer wieder, wie Stück für Stück des Grüngürtels munter zubetoniert wird. Dabei ist der Grünraumschutz vor allem als Kaltluftschneise und für die Artenvielfalt so wichtig, deswegen braucht es eine Volksbefragung!“, ist Roswitha Hölzl als weitere Initiatorin der Volksbefragung überzeugt.
Zuzahlungen zu A26 einstellen!
Die Stadt Linz soll daher den Grüngürtel wirklich unter Schutz stellen, wie das beispielsweise in Wien schon passiert ist. Autobahnprojekte stehen einer nachhaltigen Stadtentwicklung diemetral entgegen. Die Stadt Linz soll daher aus den Zuzahlungsverträgen der A26 aufgrund der überbordenden Kostenüberschreitung aussteigen und mit diesen Mitteln den Ausbau des öffentlichen Verkehrs finanzieren. Mit der Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs ist eine Raumplanung im Sinne der „Stadt der kurzen Wege“ möglich. Nebenbei ist öffentlicher Verkehr auch sozialer, weil er günstiger ist und von nahezu allen Bevölkerungsgruppen benützt werden kann.
Weitere Informationen:
www.volksbefragung-linz.at