Die Initiative Verkehrswende jetzt! startet ab 17. Mai 2021 die Einleitung einer Volksbefragung gegen die A26-Bahnhofsautobahn. Hier der Pressetext zur Pressekonferenz, die direkt im Linzer Bahnhofsviertel stattgefunden hat, das durch diese Stadtautobahn zur Verkehrshölle werden würde. Bitte Mithelfen beim Sammeln von Unterschriften!
Ja zu Verkehrswende statt Verkehrshölle!
Ja zu einem lebenswerten und klimafreundlichen Linz!
Die „Initiative Verkehrswende jetzt!“ beginnt ab heute mit dem Sammeln von Unterschriften für die Einleitung einer Volksbefragung gegen die A26-Bahnhofsautobahn in Linz. Statt das Geld für dieses Großstraßenprojekt zu vergeuden, das den Autoverkehr erhöht, soll es in eine klima-, umwelt- und menschenfreundliche Verkehrswende investiert werden, die den Autoverkehr reduziert. Getragen wird diese Volksbefragungs-Kampagne von einem rasch wachsenden, mittlerweile über 50-köpfigen Volksbefragungskomitee.
Ab 2024 soll die sog. A26-Bahnhofsautobahn errichtet werden, der zweite und mit Abstand teuerste Teil der A26-Westring-Autobahn. Durch diese Autobahn würden – nach Angaben der ASFINAG – täglich zusätzlich fast 30.000 Autofahrten über einen Tunnel durch den Freinberg ins Linzer Stadtzentrum geleitet. Das bedeutet: Mehr gesundheitsschädliche Abgase, Feinstaub und Mikroplastik, mehr klimaschädliche Treibhausgase, mehr Lärm und weniger Lebensqualität. Das Abgasentlüftungssystem für den geplanten Tunnel an der Waldeggstraße würde die Luftqualität im Bahnhofsviertel, Ex-LILO-Wohnanlagen, Froschberg und Post City kaputt machen. Staus werden nicht verhindert, sondern mitten ins Stadtzentrum verlagert und noch weiter verschärft.
Die Kosten für die gesamte A26-Autobahn haben sich seit den ersten Planungen verdreifacht. Derzeit soll es bereits 743 Millionen Euro verschlingen, in der Endabrechnung ist wohl über eine Milliarde realistisch. Wir und unsere Nachkommen werden dafür zahlen müssen!
Zum Vergleich:
- Das entspricht mehr als dem 3.000-Fachen des jährlichen Linzer Radfahrbudgets.
- Damit könnten rd. 100 Kilometer Schieneninfrastruktur neu verlegt werden (das wäre z.B. die Länge von Ischler- plus Gallneukirchnerbahn)
- Damit könnte man jedem/r EinpendlerIn aus dem oberen Mühlviertel ein zukünftiges 365 Euro-Ticket für den gesamten öffentlichen Verkehr in Oberösterreich schenken – 182 Jahre lang!
Obwohl das Budget der Stadt Linz schon sehr angespannt ist, will die Stadt 5 Prozent der Kosten dieser Autobahn zahlen; das sind derzeit rd. 37 Millionen Euro - und das droht noch deutlich mehr zu werden, weil es keinen Kostendeckel gibt.
Die Alternativen zur A26-Bahnhofsautobahn liegen daher auf der Hand. Wir brauchen eine klima-, umwelt- und menschenfreundliche Verkehrswende, das bedeutet:
- Vorrang für den öffentlichen Verkehr, insbesondere für die rasche Durchbindung der Mühlkreisbahn in den Linzer Hauptbahnhof. Ab Fertigstellung der neuen Eisenbahnbrücke könnte das rasch – und ungleich billiger! – über die bereits bestehende Trasse der Hafenbahn realisiert werden.
- Mehr Investitionen in einen attraktiven und sicheren Radverkehr, der insbesondere in Linz noch viel Luft nach oben hat. Fast die Hälfte aller Autofahrten in Linz liegen unter 5 Kilometer – die ideale Distanz für das Rad. Der Ausbau des Radhauptroutennetzes im Großraum Linz geht derzeit in Schneckentempo vor sich. Geht es im momentanen Tempo weiter, würde die Verwirklichung dieser Radwegeausbaus 140 Jahre brauchen.
- Intelligente Raumplanung, die es ermöglicht, unnötigen Verkehr zu vermeiden. So könnte gerade das Postcity-Projekt am Linzer Hauptbahnhof ein Vorzeigeprojekt für autofreies Wohnen werden, statt – wie derzeit geplant – mit tausenden Tiefgaragenplätzen noch mehr Autoverkehr über die A26 in das Stadtzentrum zu ziehen.
NOCH IST ES NICHT ZU SPÄT! VOLKSBEFRAGUNG!
Mit 6.100 Unterschriften können wir eine Volksbefragung erzwingen, bei der die Linzerinnen und Linzer selbst abstimmen können, ob diese Steuermillionen für ein Steinzeitprojekt wie die A26-Bahnhofsautobahn vergeudet werden, dessen Finanzierung und Errichtung nicht einmal im Zuständigkeitsbereich der Stadt Linz liegt - oder zukunftsorientiert in eine umwelt-, klima- und menschenfreundliche Verkehrswende fließen, wo diese in den Autobahnbau umgelenkten finanziellen Mittel fehlen. Also, Vorrang für Bahn, Bus, Bim, Rad und FußgängerInnen. Wenn wir Linzerinnen und Linzer in einer Volksbefragung dazu JA sagen, ist das auch eine unmissverständliche Aufforderung an den Bund, auf den Bau der A26-Bahnhofsautobahn zu verzichten und stattdessen Linz bei der Umsetzung der Verkehrswende zu unterstützen. Eine solche Verkehrswende soll es Autofahrerinnen und Autofahrern ermöglichen, auf sichere, stressfreie, günstigere, gesündere, umwelt- und klimafreundliche Formen der Mobilität umzusteigen. JA zu Verkehrswende statt Verkehrshölle! Ja zu einem lebenswerten & klimafreundlichen Linz!
Die Initiative Verkehrswende jetzt! – ein Netzwerk von 20 Bürgerinitiativen und Vereinen – hat deshalb die Einleitung einer Volksbefragung über die A26-Bahnhofsautobahn initiiert. Getragen wird diese Kampagne von einem überparteilichen Volksbefragungskomitee, dem mittlerweile über 50 Menschen angehören, die aus verschiedenen politischen und sozialen Zugängen kommen. Viele von ihnen sind in Bürgerinitiativen aktiv.
JAHRHUNDERTENTSCHEIDUNG FÜR LINZ
Wir arbeiten eng mit der Initiative „Kein Transit Linz“ zusammen, die vor kurzem eine Volksbefragungsinitiative gegen die geplante Linzer Ostautobahn eingeleitet hat. Beide Autobahnen – die A26-Autobahn und die Ostautobahn – würden zu einem gewaltigen zusätzlichen Verkehrsaufkommen in unserer Stadt führen. Selbst die politisch Verantwortlichen rechnen mit 80.000 zusätzlichen Autofahrten täglich bis 2030 nach und von Linz, wenn diese Megastraßen gebaut werden. Das wäre eine Steigerung des Autoverkehrs um mehr als ein Drittel! Genau in jenem Jahrzehnt, in dem sich laut UNO-Klima-Rat entscheiden wird, ob wir einen Klimakollaps noch verhindern können, sollen in Linz zwei zusätzliche Stadtautobahnen gebaut werden. Das ist verantwortungslos und zukunftsfeindlich. Das wollen wir über diese Volksbefragungen verhindern. Ob uns das gelingt, wird verkehrs- und klimapolitisch für den Großraum Linz – und darüber hinaus - eine Jahrhundertentscheidung sein. Mit diesen Volksbefragungen können wir diese Entscheidung in eine nachhaltige und zukunftsfähige Richtung gestalten.
Zusätzlich Druck für dieses Anliegen werden wir bei den bundesweiten Verkehrswende-Aktionstagen am 11. und 12. Juni machen! In Linz werden wir mit unseren BündnispartnerInnen dabei am Freitag, 11.6.2021 ab 15 Uhr eine Klima- und Verkehrswendedemonstration auf der Nibelungenbrücke veranstalten.
TeilnehmerInnen an der Pressekonferenz
- Günther Eberhardt (Initiative Arch Pro Linz)
- Maria Haas (Anrainerin)
- Heinrich Hirsch (Klimaaktivist)
- Roswitha Hölzl (Sozialarbeiterin, Anrainerin)
- Anni Jank (Bürgerinitiative Erhalt und Schutz des Wasserwaldes in Haid)
- Armin Kraml (Betriebsrat, Initiative Kein Transit Linz)
- Erwin Leitner (Initiative Mehr Demokratie)
- Gerda Lenger (Aktivistin gegen die A26-Autobahn)
- Gerald Oberansmayr (Initiative Verkehrswende jetzt!)
- Welf Ortbauer (Linzer Baumrettungsinitiative)
- Andreas Schütz (Aktivist bei Fridays for Future Linz)
- Hans Stiasny (Anrainer)
- Christian Trübenbach (Bürgerinitiative Linzer Grüngürtel schützen, jetzt!)
- Nimrod Varga (Klimaaktivist)
Kontakt:
Initiative Verkehrswende jetzt!
Volksbefragungskomitee A26-Bahnhofsautobahn
Waltherstraße 15, 4020 Linz
www.volksbefragung-a26-bahnhofsautobahn.at
Unterschriftslisten für die Einleitung der Volksbefragung anfordern bei
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Hier gibt es einen Verkehrswende-Falter mit Unterschriftenlisten zum Download
10 Argumente gegen die A26-Bahnhofsautobahn Weiterlesen
Siehe dazu auch SOLiNZ-Solidarisches Linz