Image “Schneller, häufiger und bequemer”
So heißt das Motto der Schweizer Eisenbahn bei der Umsetzung des Planes „Bahn 2000“. Während in Österreich Strecken stillgelegt und der Takt oft ausgedünnt wird, geschieht in der Schweiz das Gegenteil. In Volksabstimmungen hat sich die Bevölkerung für ein engmaschiges und dichttaktiges öffentliches Verkehrsmittel ausgesprochen.

In der Schweiz ist Öffentlicher Verkehr ein deklariertes nationales Anliegen, das durch Volksabstimmungen durchgesetzt worden ist. Die Eisenbahn ist im öffentlichen Eigentum des Bundes bzw. der Kantone. Sie ist gesetzlich verpflichtet,
- dass Siedlungsgebiete ab 100 Personen ganzjährig erschlossen sein müssen,
- dass Linien mit mindestens 32 Personen am Tag mit mindestens vier Kurspaaren bedient werden müssen,
- dass Linien im Stundentakt geführt werden müssen, wenn eine Strecke auf ihrem meistfrequentierten Teilstück mehr als 500 Fahrgäste am Tag befördert.
- dass zwischen allen regionalen Zentren eine Verbindung im Halbstundentakt existiert. Zum Vergleich: In Österreich soll ab 2010 die letzen Direktverbindungen zwischen der zweit- und drittgrößten Stadt (Graz, Linz) eingestellt werden.

Schweizer fahren doppelt soviel mit dem Zug. Der dichte Taktfahrplan stellt sicher, dass jeder Fahrgast ganz ohne Fahrplan weiß, dass je nach Taktknoten stündlich, halbstündlich oder sogar viertelstündlich (je nach Bevölkerungsdichte und –Einzugsgebiet) in seinem Bahnhof in jede beliebige Richtung für ihn eine Verbindung bereit steht. Zum Vergleich: Im Schnitt fährt jede Österreicherin und jeder Österreicher 26 Mal im Jahr mit der Bahn und legt dabei 1.090 Kilometer zurück. Im EU-Vergleich ist das durchaus gut, denn nur in Frankreich werden mehr Kilometer mit der Bahn gefahren, und nur die Dänen und Luxemburger steigen häufiger in den Zug ein als die Österreicher. Doch im Vergleich zur Schweiz liegen wir sehr schwach: Ein Schweizer fährt im Schnitt  47 Mal im Jahr mit der Bahn und legt 2.103 Kilometer zurück, also doppelt so viel wie ein Österreicher (sh. Grafik Seite 5). Die Schweiz ist das einzige Land in Europa, in dem das Schienennetz wächst, während es EU-weit abgebaut wird. 

Was ist der Unterschied zwischen der Schweiz und Österreich?

- Die Schweizer verfügen über das Instrument der direkten Demokratie. Auch in der Schweiz konnte die Autobesessenheit der Regierenden erst durch entsprechende Volksabstimmungen von unten her gekippt werden. Über eine Volksabstimmung wurde auch der Taktverkehr „Bahn 2000“ eingeführt.
- Die Schweiz ist nicht bei EU, unterliegt somit auch nicht den Liberalisierungsdiktaten der EU (hinter denen sich die heimischen Machteliten oft bequem verstecken, nachdem sie ihnen in Brüssel heimlich zugestimmt haben).

Direkte Demokratie und umweltfreundlicher Verkehr verstehen sich offensichtlich gut.

Die Werkstatt Frieden & Solidarität startet daher eine
Petition an den Nationalrat:

Höchste Eisenbahn - Für eine Verkehrswende!
Die Zukunft des Öffentlichen Verkehrs steht auf dem Spiel. Wird die EU-Liberalisierungspolitik umgesetzt, drohen weitreichende Streckenstilllegungen, Personalabbau und Privatisierung - mit all den negativen Folgen für Mensch und Umwelt. Wir fordern daher eine ökologische, soziale und demokratische Verkehrswende:
- Sofortiger Stopp der Bahnliberalisierung und der Pläne zur Streckenstilllegung!
- Ausweitung des öffentlichen Verkehrsnetzes und Taktfahrplan nach dem Muster der Schweiz!
- Umstellung der Finanzierung von teuren Fahrpreisen auf einen solidarischen Mobilitätsbeitrag für alle, der sich an der Wertschöpfung bemisst!
- Volksabstimmung über einen zukunftsfähigen Öffentlichen Verkehr statt Bahnliberalisierung!

Diese Forderungen an den Nationalrat können auch ONLINE unterstützt werden auf http://www.werkstatt.or.at/Forum/PetitionEisenbahn.php

Wir haben außerdem die Infozeitung "Höchste Eisenbahn - Für eine Verkehrswende!" (8 Seiten)  mit Hintergrundinformationen, Fakten, Argumenten und einer Petitionsliste erstellt. Helfen Sie mit, diese Infozeitung weiterzuverbreiten und Unterschriften zu sammeln! Bestellungen auch in größerer Stückzahl (auf Spendenbasis) möglich: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spam-Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können