ImageDie Radlobby Oberösterreich fordert Ersatzmaßnahmen für die fehlende Eisenbahnbrücken-Radverbindung während des vierjährigen Umbaus. Vor allem auf der Nibelungenbrücke müssen - wie der letzte Unfall wieder einmal zeigt - die Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte durch Sofortmaßnahmen ausgeglichen werden. Auch bei der Umleitung über die VOEST-Brücke sind wesentliche Verbesserungen möglich.



Radverkehr ist sehr umwegempfindlich. Umso gravierender wird sich die vierjährige Sperre der Eisenbahnbrücke gerade beim donauquerenden Radverkehr auswirken. Ein Teil des Verkehrs wird auf die VOEST-Brücke ausweichen, ein Teil auf die Nibelungenbrücke, die aber deutlich weiter von der Eisenbahnbrücke entfernt ist. Die Auswirkungen des mehrjährigen Entfalls der Eisenbahnbrücke auf den MIV und ÖV wurden schon untersucht, für den Radverkehr ist Derartiges nicht bekannt.

"Wenn die Politik hier die gleiche Energie einsetzen würde, wie bei den sehr zweifelhaften Großprojekten für den Autoverkehr (z.B. Westring mit neuer Donaubrücke ohne Geh- Radweg und 4 neue Fahrspuren über die VOEST-Brücke, die noch mehr Autoverkehr in die Stadt bringen werden), dann müsste der Ausbau der Nibelungenbrücke auch noch vor den sonstigen Brückenbaumaßnahmen möglich sein", meint Lukas Beurle, Stellvertretender Vorsitzender der Radlobby Österreich.

Genau in jenem Zeitraum (bis 2020), in dem die Politik den Radverkehr in Linz verdoppeln will, werden nur 2 von 3 Brücken zur Verfügung stehen und soll der für eine Verdoppelung so wichtige Ausbau der Nibelungenbrücke nicht stattfinden. Damit wird das Erreichen dieses Zieles noch sehr viel schwieriger. Circa jeder fünfte Weg mit dem Rad in Linz führt über die Donau und jede zusätzliche Erschwernis wirkt sich hier sehr negativ aus.

Das jahrelange Hick-Hack um die Zuständigkeit für die Nibelungenbrückenradwege muss endlich ein Ende haben! Während Tag für Tag RadfahrerInnen gefährdet werden und durch die engen Radwege und Radweglücken immer wieder auch schwere Unfälle mit Verletzten und sogar Toten passieren, wird die Verantwortung hin und her geschoben. Die gleiche "Farbe" in den Verkehrsressorts von Linz und Land OÖ sollte diesbezüglich vereinfachend wirken.

"Bei mir melden sich monatlich Radfahrer und Radfahrerinnen, die auf der Nibelungenbrücke gestürzt sind. Die meisten kamen mit einigen Schrammen und dem Schrecken davon, aber es gab auch schon Berichte von gebrochenen Armen und noch schwereren Verletzungen" meint Paul Weber von der Radlobby Oberösterreich.

Unabhängig von einem unserer Meinung nach noch immer bis nächstes Jahr zu realisierendem radgerechten Ausbau der Nibelungenbrücke fordern wir kurzfristig und rechtzeitig vor der Sperre der Eisenbahnbrücke folgende Maßnahmen:

Maßnahmen im Bereich der Eisenbahnbrücke

- Radweg auf der Urfahraner Seite vom Ghf. Lindbauer zurvVOEST-Brücke auf der Dammkrone (Der erforderliche Umweg kann durchvdiese Wegführung von 1,3 km auf 0,8 km reduziert werden). Momentanvist auf der Dammkrone Radfahren in diesem Bereich nicht erlaubt.
- Deutliche Beschilderung der Umleitungsstrecken und Erhalt aller Querverbindungen

Maßnahmen im Bereich der VOEST-Brücke

- Dauerhaftes Offenhalten der Radwege im Bereich der VOEST-Brücke
- Beleuchtung der Radwegabfahrten auf der Linzer Seite
- Verbesserung der Beschilderung/Radwege entlang der Hafenstraße

Maßnahmen im Bereich der Nibelungenbrücke (durch den zusätzlichen Radverkehr verschärfen sich die schon jetzt vorhandenen großen Probleme)

- Verbreiterung der Busbucht in der Hauptstraße (AEC bis Landgraf) um technisch mögliche 50 - 70 cm, damit RadfahrerInnen neben der rechten Fahrspur eine eigene Fläche haben
- Beseitigung der Engstelle im Bereich Cafe Landgraf
- Tempo 30 für den Kfz-Verkehr in Fahrtrichtung Nord 30 m vor Radwegende bis zur Friedrichstraße auf einer Länge von ca. 150 m) mit fix installierter Radarbox
- Tempo 30 auf den Fahrstreifen direkt neben den schmalen Radwegen

Auch die Einrichtung einer Radfähre in den Sommermonaten wäre überlegenswert.

Der volle Umfang der aktuellen Forderungen ist auf unserer Homepage unter https://www.radlobby.at/linz/eisenbahnbruecke nachzulesen.