Aufruf mehrerer Organisationen für Ausflug und Demo per Fahrrad gegen die geplante Lobauautobahn am Samstag, 24. April 2021 in Wien. Auftakt: Nelson Mandela Platz – 14 Uhr.
Das Genehmigungsverfahren für die nicht als Tunnel geplante Hälfte der Lobau-Autobahn droht – wenn es nach der Asfinag geht –, im Juni abgeschlossen zu werden. Bürgerinitiativen und Umweltorganisationen versuchen natürlich, dieses Wahnsinnsprojekt zu bekämpfen. Es besteht aber die Gefahr, dass bei der offenen Strecke mit Beton Fakten geschaffen werden, auch wenn für die Tunnelstrecke noch Genehmigungen fehlen. Die Autobahn ist zwar als S1 Süßenbrunn bis Schwechat im Anhang 2 des Bundesstraßengesetzes vermerkt, sie könnte aber – jederzeit und egal in welchem Stadium die Genehmigungsverfahren sind – von dort wieder gestrichen werden. Dazu braucht es nur eine einfache Mehrheit im Parlament – jetzt!
Die Lobau ist ein Naturparadies in bzw. angrenzend an Wien und für Hunderttausende ein Naherholungsgebiet. Nicht nur deswegen müssen wir die drohende Zerstörung abwenden. Im Kern geht es um die dringend notwendige tiefgreifende Wende hin zum öffentlichen Verkehr, zu Fahrrad und Zu-Fuß-Gehen. Nicht nur für den Klima- und Bodenschutz müssen wir weg von der systematischen Bevorzugung des Autoverkehrs, sondern für die gesamte Umwelt sowie für den Erhalt und die Wiedererlangung unserer unmittelbaren Lebensqualität. Und nicht zuletzt, weil der öffentliche Verkehr auch sozial gerechter ist.
Zudem: Die logischen Öffi-Alternativen sind viel billiger zu errichten und zum Teil bereits da! Etwa die Schnellbahnlinie S 80 als Ost-Süd-West-Tangente. Sie müsste nur nach dem Vorbild der Stammstrecke ausgebaut und mit einem Buszubringernetz bedient werden. Die Kosten der Investitionen würden sich auf einen Bruchteil derer für die zwei Lobautunnel belaufen, aber wesentlich mehr Arbeitsplätze schaffen.
Wir laden alle dazu ein, durch die Teilnahme an der Fahrraddemo ihre Meinung kundzutun und sich ein Bild von der Situation vor Ort zu machen. Auch die Schauplätze der – ebenfalls akut drohenden – städtebaulichen Katastrophe einer Autobahnverbindung durch Hirschstetten und das Stadtentwicklungsgebiet Seestadt: „Stadtstraße Aspern“ und „S1 Spange Seestadt“.
Expertinnen und Experten sowie Aktivistinnen und Aktivisten erläutern an den im Folgenden genannten Stationen Aspekte des S1-Ring-Projekts wie Gesundheitsbeeinträchtigung, Raumplanung, Städtebau, Verkehr, Mietpreise, Trink- bzw. Grundwassergefährdung, Naturschutz, Ökologie, Geschichte usw.
Programm:
Auftakt: Nelson-Mandela-Platz, Aspern Nord (14h)
- Wolfgang Rehm, Virus
- Werner Schandl, Hirschstetten retten
Kundgebung: Wangari-Maathai-Platz, Seestadt U2 (14h45)
- Peter Weish, Naturschutzbund Wien
- Barbara Laa, TU Wien Verkehrsplanung
Kundgebung: Tunneleinfahrt: Ende Kastanienallee (Nähe WHC) (15h30)
- Jutta Matysek, Bürgerinitiative Rettet die Lobau
- Reinhard Seiß, Raumplaner
- Lobau bleibt
Kundgebung: Esslinger Furt außerhalb Nationalparkgebiet (15h45)
- Monika Berger, System Change not Climate Change
- Mehr Wasser für die Lobau (angefragt)
Kundgebung: Nationalparkhaus, Dechantweg (16h45)
- Clara Pories, Fridays for Future
- Moritz, Extinction Rebellion
Schluss: aufgelassene S-Bahnstation Lobau (17:30)
- Heinz Högelsberger, Referent der AK für Verkehrspolitik, Gewerkschafter und Umweltaktivist
- Elfriede Schoitsch, Solidarwerkstatt
- Willi Langthaler, Personenkomitee Selbstbestimmtes Österreich
Hier ein Video Statement von Simon Pories, Student der Raumplanung und Aktivist von Fridays for Future. Er erklärt am Autobahnkreuz A23/22 warum er gegen neue Autobahnen ist.
Die Fahrraddemo wird als politische Versammlung polizeilich angemeldet: Wir fordern alle Teilnehmenden auf die geltenden Covid-Schutzmaßnahmen einzuhalten und sich im Nationalpark angemessen zu veralten.
Unterstützende Organisationen:
- Bürgerinitiative Rettet die Lobau – Natur statt Beton
- System Chance not Climate Change
- Personenkomitee Selbstbestimmtes Österreich
- Solidarwerkstatt Österreich
- Extinction Rebellion
- Dannibleibt Wien
- Fridays for Future
- Hirschstetten retten