ImageDie oberösterreichische Mühlkreisbahn oberhalb von Rottenegg ist von der Stilllegung bedroht. Nun hat sich eine Initiative betroffener Bürgerinnen und Bürger in der Region Oberes Mühlviertel gegründet, die sich gegen diese Stilllegung der Mühlkreisbahn wehrt und die Attraktivierung dieser Regionalbahn fordert.


Diese Initiative nennt sich „ZUGKUNFT MÜHLRKEISBAHN“  (http://muehlkreisbahn.blogspot.com/) Als Gründe, warum sie sich für den Erhalt der Mühlkreisbahn engagieren, nennen die InitiatorInnen unter anderem:

„Ein Verlust der Mühlkreisbahn wäre eine empfindliche Schwächung der ländlichen Raumes und eine weitere Aushöhlung der Infrastruktur im Oberen Mühlviertel. Das können wir nicht hinnehmen.
- Züge sind das bessere Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Bahn wird von Fahrgästen auffällig attraktiver empfunden und angenommen als etwa Busse. Im Zug ist es möglich zu Lesen, zu Arbeiten, die Füße hochzulagern, zu kommunizieren, es sind Toiletten verfügbar etc. All' das ist bei Bussen nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich.
- Die Mühlkreisbahn erfüllt eine wichtige soziale Funktion für Menschen mit wenig Lobby: ältere Menschen, Schüler, Studenten, Menschen mit geringem Einkommen, ...
- Wir brauchen eine normale, vollwertige Bahn die in 1 Stunde die Strecke Rohrbach - Linz (1 h 10 min ab/bis Aigen) bewältigt und mit einem attraktiven Fahrplan und zu attraktiven Preisen verkehrt.
- Bahnvorbilder in der Schweiz zeigen, dass attraktive und gut ausgelastete Züge flächendeckend über ein Staatsgebiet möglich und sinnvoll sind.“
 

Die Initiative fordert, endlich die vielen Langsamfahrstrecken zu sanieren, wodurch die Fahrzeit vom Oberen Mühlviertel nach Linz deutlich reduziert werden könnte. Alleine 12 solcher Nadelöhre listet die Initiative auf http://muehlkreisbahn.blogspot.com/p/argumente.html Die Kritik der Initiative deckt sich mit dem jüngsten Rechnungshofbericht, der bemängelt, dass bundesweit die Zahl der anlagenbedingten Langsamfahrstellen zwischen 2005 und April 2009 um 65 Prozent von 204 auf 336 km angestiegen ist. 

Die Werkstatt Frieden & Solidarität unterstützt die Initiative „ZUGKUNFT MÜHLKREISBAHN“. Boris Lechthaler, Vorsitzender der Werkstatt Frieden & Solidarität: „Gerade in Zeiten der Klimakrise muss der Öffentliche Verkehr aus- und nicht abgebaut werden. Wehren wir uns gemeinsam gegen die Kurzsichtigkeit, diese wertvolle Bahnstrecke zuzusperren! Helfen und arbeiten wir zusammen, um die Mühlkreisbahn zu erhalten und auszubauen!“


Unterschriftslisten der Initiative „ZUGKUNFT MÜHLRKEISBAHN“ können heruntergeladen werden von http://muehlkreisbahn.blogspot.com/p/aktion.html. Dort können Sie sich auch per Mail als UnterstützerIn eintragen. Auch im Büro der Werkstatt Frieden & Solidarität können Unterschriftslisten bestellt bzw. abgeholt werden.


EU-Liberalisierung im Personenschienenverkehr: "Rosinenpicken" und Streckenstilllegungen


Die geplante Stilllegung der Mühlkreisbahn ist kein Einzelfall. Mit dem Inkrafttreten der EU-Liberalisierungs-Richtlinie im Eisenbahn-Personenverkehr ab heuer, droht die Stilllegung von immer mehr sog. Regionalstrecken. Mit dem Einzug von Wettbewerb auf der Schiene konzentrieren sich die Bahnbetreiber auf das „Rosinenpicken“ auf den profitablen Hauptstrecken. Nebenstrecken, die für PendlerInnen und SchülerInnen oft besonders wichtig sind, sollen stillgelegt werden, wenn nicht die öffentliche Hand tief in die Tasche greift. Motto: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren.

Die Werkstatt Frieden & Solidarität hat daher im Vorjahr bereits die Unterschriftenaktion „Höchste Eisenbahn – Für eine Verkehrswende!“ gestartet. Die zentralen Forderungen dieser Kampagne sind:

- Sofortiger Stopp der Bahnliberalisierung und der Pläne zur Streckenstilllegung!
- Ausweitung des öffentlichen Verkehrsnetzes und Taktfahrplan nach dem Muster der Schweiz!
- Umstellung der Finanzierung von teuren Fahrpreisen auf einen solidarischen Mobilitätsbeitrag für alle, der sich an der Wertschöpfung bemisst!
- Volksabstimmung über einen zukunftsfähigen Öffentlichen Verkehr statt Bahnliberalisierung!


Auf Wunsch schicken wir gerne Unterschriftslisten für diese Petition zu; sie kann aber auch per online unterstützt werden über http://www.werkstatt.or.at/Forum/PetitionEisenbahn.php

Auch eine Infozeitung und Pickerl zu dieser Kampagne können in der Werkstatt bestellt werden. Mailto: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!