Am So, 2.12.2018 hissten AktivistInnen die Transparente "Stopp Autobahnwahn!" und "Klimaschutz braucht weniger heiße Luft und nicht mehr!" auf der Megabaustelle der Voest-Brücke, um darauf aufmerksam zu machen, dass die Verkehrspolitik in Linz in die falsche Richtung läuft. Hier eine Presseaussendung der "Initiative Verkehrswende jetzt!" zu dieser coolen Aktion.

Der UNO-Weltklimarat hat vor kurzem alarmiert: Wir haben noch ein Jahrzehnt Zeit, um die Klimawende zu schaffen, bevor das Klima völlig außer Kontrolle gerät. Was machen die politisch Verantwortlichen in diesem Jahrzehnt in Linz: Sie bauen neue Autobahnen - obwohl bekannt ist, dass der Autoverkehr in Österreich zum Hauptverursacher klimaschädlicher Emissionen zählt. Derzeit gibt es 16 Autofahrstreifen über die Donau in Linz. Wenn alle derzeit geplanten Straßenbaupläne realisiert werden, könnten es in einigen Jahren bis zu 30 Autofahrstreifen sein, also fast doppelt so viele (Westring-Autobahn, neue Donaubrücke, Voest-Brückenausbau, Ost-Autobahn).

Der Ausbau der Voestbrücke von derzeit 6 auf 10 Autofahrstreifen ist symptomatisch für diese Fehlentwicklung. Statt endlich die Summerauer Bahn und die Mühlkreisbahn auszubauen bzw. auch eine neue S-Bahn-Achse in Linz auf der Trasse der Hafenbahn zu errichten, werden wieder Unsummen für den Ausbau des Straßenverkehrs investiert, die neuen Autoverkehr erzeugen. Die Kosten für die Verbreiterung der Voest-Brücke explodieren - von 70 Millionen (2015) auf 180 Millionen (2018). Zum Vergleich: Alleine der Kostenzuwachs entspricht dem 400-Fachen des jährlichen Linzer Radfahrbudgets!Voestbruecke web aktion 2018

Mit dieser Transparent-Aktion weisen die AktivistInnen darauf hin, wie kurzsichtig und unverantwortlich diese Verkehrspolitik ist. Sie zitieren den US-Verkehrsexperte Lewis Mumford aus dem Jahr 1955(!): „Mehr und breitere Straßen zu bauen, um den Stau zu verringern, ist genauso wie seinen Hosengürtel zu öffnen, um Übergewicht loszuwerden.“ Eine verantwortungsbewusste und nachhaltige Verkehrspolitik kann gerade in Zeiten des Klimawandels nur heißen: "Stopp dem Bau neuer Megastraßen, Vorrang für Bus, Bahn und Bim, mehr Platz für Rad und Fuß!"

www.verkehrswende-jetzt.at