Am Dienstag, den 4. Mai ist ein wichtiger Stichtag in Schwechat. Eine Gerichtsverhandlung zu Einsprüchen gegen den Lobautunnel findet in der Mehrzweckhalle, Möhringgasse2/4 statt. Davor wird es ab 8 Uhr eine Kundgebung geben. Kommt bitte zahlreich!

Weil in der Wasserrechtsverhandlung des Lobau-Tunnelsnicht demonstriert oder fotografiert werden darf, wollen wir vor dem Eingang des Verhandlungsgebäudes unseren Protest gegen diese unverantwortliche Gefährdung des Grundwassers zeigen!

Die Auswirkungen in Bau und Betrieb könnten in mehrerer Hinsicht verheerend sein: Direkt an der Nationalparkgrenze, wo das Nordportal droht, ist eine 40 Meter tiefe Baugrube geplant, für die die Asfinag permanent das Grundwasser, das sich hier sehr nahe an der Oberfläche befindet und sonst die Baugrube unter Wasser setzen würde wegpumpen muss. Dadurch würde ein ca. 1,5 km großer Absenktrichter im Grundwasser entstehen, der weit in den Nationalpark Donau-Auen hineinreichen würde. Dort befindet sich mit dem Groß Enzersdorfer Arm das wichtigste Augewässer der Lobau, Lebensraum zahlreicher geschützter Arten. Dieses Gewässer hat jetzt schon jahrelang immer wieder gefährlich niedrige Wasserstände und muss mittels oberirdisch eingeleitetem Wasser aus der Neuen Donau versorgt werden. Von dort Wasser abzuziehen könnte das Ende dieses Gewässers als Lebensraum für Feuchtraumbewohner sein.

Ebenso würde auch der beliebte Badeplatz bei der Stadler Furth bedroht. In Essling droht der aufsteigende Tunnel - wie ein Grundwasserstauer - den unterirdischen Strom zu hemmen. Den Häusern auf Esslinger Seite drohen feuchte Keller, denen in Groß Enzersdorf könnten die Brunnen trocken fallen. Für den Tunnel würden in 60 Meter Tiefe die Dichtwand der Altlast Tanklager Lobau 2 Löcher a 15 m Durchmesser gebrochen werden. Ob derGrundwasserstrom dann die ölverseuchte Altlast in das dahinter liegende Trinkwasservorkommen, die Katastrophenvorsorge der Stadt Wien, tragenwürde ist ungewiss. Es reicht schon 1 Tropfen Öl um 600 - 1000 Liter Wasser ungenießbar zu machen!

In Schwechat müsste für die Baugrube ebenfalls das Grundwasser abgesenkt werden. Es geht um 4 Meter! Die Bauern der Umgebung fürchten um ihre Brunnen und um ihre Ernten. Auch unter der Raffinerie Schwechat ist eine Altlast abgesichert durch Dichtwände. Werden die auch während 7 Jahren Großbaustelle mit riesigen Maschienen und dementsprechenden Erschütterungen dicht bleiben? Wir befinden uns hier in einem bis in heutige Zeit aktivem Erdbebengebiet... Deshalb: Nein zu einer Lobau-Autobahn!

Jutta Matysek

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