10 Argumente der überparteilichen Bürgerinitiative "Zukunft statt Autobahn" gegen die Lobau-Autobahn.

Der Nationalpark Donau Auen ist ein sensibles Ökosystem, das streng geschützt ist. Und das mit gutem Grund. Ein derartig dramatischer Eingriff wie das Bohren von 2 Tunnelröhren mit 15 Meter Durchmesser gefährdet den Grundwasserhaushalt der Lobau und damit den gesamten Nationalpark.

Kein Schutz für Menschen: Der Dreck von 60.000 Fahrzeugen täglich im Tunnel soll durch 10 m hohe Abgasbauwerke ungefiltert unter großem Lärm ausgeblasen werden – direkt am Rand der Lobau und in 100 m Entfernung von Einfamilienhäusern, nahe an Schulen und Kindergärten in Groß Enzersdorf. Der oberirdische Teil der Lobau-Autobahn führt mitten durch gewachsenes Siedlungsgebiet. In der Umweltverträglichkeitserklärung zur Lobau-Auobahn hat sich die Asfinag nicht einmal die Mühe eines eigenen Kapitels „Menschliche Gesundheit“ gemacht!

Autobahnen produzieren Lärm, Feinstaub, Umweltschäden und Unfallopfer. Eine Studie im Auftrag des Verkehrsministeriums kommt auf 9,2 Milliarden Euro externer Unfallkosten und Umweltkosten im Straßenverkehr im Jahr 2000.

Die Kosten: In Zeiten von Wirtschaftskrise und Spardruck ist es völlig unverständlich, 3 Milliarden Euro in ein Straßenprojekt zu buttern. Dazu kommen in der Folge Kosten für Erhaltung und Sanierung, die Finanzierungskosten und die Kosten durch Verkehrsunfälle.

Kein Nutzen für die Wirtschaft: Laut einer Studie des IHS bringt es der österreichischen Wirtschaft kaum etwas, wenn Steuergeld in Autobahnen fließt. Ein Steuereuro in die Schiene investiert bringt dreimal so viel, Geld in Bildung investiert, erhöht das BIP um fast das Siebenfache!

Schaden für die Region: Bereits in der Vergangenheit hat sich gezeigt: Autobahnen beschleunigen die Zersiedelung, schwächen die lokale Wirtschaft und führen dazu, dass immer mehr Menschen zu Pendlern werden. Lobau­Autobahn – Hier werden 3 Milliarden Euro Steuergeld verbrannt!

Die alte Regel gilt auch heute: Wer Straßen baut, wird Verkehr ernten. Die Lobau-Autobahn ist eine internationale Transitroute von Polen an die Adria. Sie wird zusätzlichen Verkehr anziehen (die Asfinag rechnet mit 60.000 zusätzlichen Fahrten!). Wer intelligente Mobilität für die Menschen in der Ostregion will, investiert in den öffentlichen Verkehr!

In Österreich sind 56 Prozent der Menschen auf Bus und Bahn angewiesen. Wer stur an Autobahnen festhält, statt in intelligente, zukunftsfähige Mobilität zu investieren, schließt einen großen Teil der Bevölkerung vom Leben in der Gemeinschaft aus!

Wenige fahren – alle zahlen: Die Autobahnvignette deckt nur einen geringen Teil der Kosten für den Straßenbau, bei Autobahnen liegt der Grad der Kostendeckung bei nur 32 Prozent! Die Asfinag steckt die Einnahmen durch den Vignettenverkauf ein, für den Rest kommen alle Steuerzahler auf.

Nicht einmal die Autofahrer werden profitieren: Jahre lang ist die Situation in der österreichischen Ostregion untersucht worden (im Rahmen der Umweltprüfung SUPerNOW). Jene Trasse, die am schlechtesten beurteilt wurde, soll nun gebaut werden! Bei allen relevanten Faktoren wie Treibhausgas-Emissionen, Gefährdung des Nationalparks, Verkehrswirksamkeit, drohendem Speckgürtelwachstum usw. wurde diese Variante negativ benotet. Laut Wiener Umweltanwaltschaft und sogar laut Asfinag wird es zu keiner Entlastung der betroffenen Ortschaften kommen. Auch die Wiener Südost-Tangente wird nicht entlastet. Vorangegangene Untersuchungen stellen sogar den Nutzen für AutofahrerInnen in Frage.

Webpage der Bürgerinitiative "Zukunft statt Autobahn"
https://www.zukunft-statt-autobahn.at/