ImageNach den Plänen des „Hochwasserschutzverbandes Aist“ soll das Naturparadies Stampfenbachtal in St. Leonhard b. Freistadt mit tausenden Tonnen Stahlbeton durchzogen werden. An zwei Stellen - im Herzen des Naturgebietes - sollen Staudämme für Rückhaltebecken errichtet werden, und zwar 12-13 Meter hoch und bis zu 115 Meter lang. Dagegen regt sich Widerstand.


Der Hintergrund

Der HWS-Verband Aist möchte Maßnahmen setzen, um einem Jahrhunderthochwasser vorzubeugen. Allerdings setzt er dabei nicht auf einen ökologischen Hochwasserschutz, sondern möchte der Bauwirtschaft einen Gefallen tun. Vordergründiges Ziel ist es, durch die Errichtung von Rückhaltebecken im Bedarfsfall Wasser zurückzuhalten, damit die Städte Pregarten und Schwertberg entlastet werden. Natürlich geht es in Wahrheit darum, dass dort die Grundstückspreise wieder steigen sollen und weiter in den roten Zonen verbaut werden kann. 

Die finanzielle Seite

Kurzfristig stehen 80 Mio € zur Verfügung, mit denen 25 Rückhaltebecken an der Aist und an Zubringerbächen gebaut werden können. Die Gemeinden - also wir Bürger/innen - zahlen mit. Den Grundeigentümern können unverhältnismäßig hohe Summen angeboten werden, damit sie zustimmen. Völlig unklar ist jedoch, mit welchem Geld die Bewirtschaftung der Anlagen bezahlt werden soll. Hierfür gibt es kein Budget. Offen ist: Wer bewirtschaftet die den Grundeigentümern abgekauften Flächen? Wer betreibt die ständige Geschiebebewirtschaftung? Wer räumt die Tonnen von Schmutz und Sand nach der Stauung weg und repariert die zerstörten Gebiete? Und: Wer wir das bezahlen?

Die technische Seite

Die Durchlässe für das Wasser sind mit elektrohydraulischen Klappen versehen. Wir wissen, dass im Unwetterfall Stromausfälle vorprogrammiert sind. Die Schächte werden verklausen und ungewollte Stauungen verursachen. Hangrutschungen und Muren im aufgestauten Bereich sind zu befürchten. Insgesamt kommen verheerende Schäden auf uns zu.

Alternativen

Es gibt unzählige Möglichkeiten des naturfreundlichen Hochwasserschutzes. Die Initiative für ökologischen und nachhaltigen Hochwasserschutz in Pregarten hat zudem ein Konzept vorgelegt, das die Anlage vieler kleiner Becken im Bereich naturgegebener Mulden vorzieht.

Die ethische Seite

Die Natur ist unsere Ressource für die Zukunft. Speziell Regionen, die auf Tourismus angewiesen sind, sollten behutsam mit ihren Schätzen umgehen. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wird uns die Landwirtschaft in einer intakten Umwelt hinüberretten. Das Wohl der nächsten Generationen sollte über kurzfristigem Profitdenken stehen. 

Die Meinung der Bevölkerung

Unser Stampfenbachtal ist ein Naturjuwel, das nicht nur von seinen Bewohnern hochgeschätzt wird. Viele Besucher, Wanderer, Radfahrer und Läufer nutzen diese wunderschöne Landschaft als Erholungsgebiet und Kraftquelle. Innerhalb weniger Tage haben sich bereits 200 Personen mit ihrer Unterschrift gegen die Stampfenbach-Staudämme ausgesprochen und es werden täglich mehr! {Mosimage}

Auch der „Flussdialog Aist“ in Pregarten zeigt, wie wichtig den Menschen ein vernünftiger Umgang mit der Thematik ist: Nur 14 % der 1439 befragten fühlen sich nicht ausreichend gegen HW geschützt, 92 % sind für die freie Entwicklung der Flüsse in natürlichen Windungen und gegen große Staubecken.

Wir bitten um Unterstützung

Auf der Seite http://www.stampfental.at können Infotext und Unterschriftenlisten ausgedruckt werden. Helft uns mit eurer Unterstützung!