Anfang September 2022 soll in Zeltweg wieder das klimafeindliche Bundesheer- und Red Bull-Spektakel "Airpower" starten, bei dem Kampfflugzeuge durchs Murtal donnern. Die KPÖ Steiermark hat dagegen die Petition "Nie wieder Airpower!" gestartet. Hier ein Interview mit dem Knittelfelder Gemeinderat Josef Meszlenyi.

Frage: Ihr habt die Petition "Nie wieder Airpower" gestartet. Kannst du die
Beweggründe dafür erläutern?

Josef Meszlenyi: Die KPÖ hat die Airpower von Beginn an abgelehnt. In den letzten Jahren ist die Kritik an der Veranstaltung, vor allem aus klimapolitischen Gründen, gewachsen. Die Airpower steht symbolisch für einen verantwortungslosen Umgang mit Ressourcen. Während die Menschen Energie sparen sollen, werden tausende Liter Kerosin „zum Spaß“ verbrannt.

Ein zentraler Grund der gegen die Veranstaltung spricht war für uns aber auch immer, dass bei der Airpower Kampfflugzeuge im Zentrum stehen. Flugzeuge die entwickelt werden um zu töten und zu zerstören, werden auf Technik und Kunstflug reduziert. Gleichzeitig werden diese Flugzeuge aber weltweit für ihren eigentlichen Zweck verwendet. Der Krieg in der Ukraine führt das, auch in unserer Nachbarschaft, deutlich vor Augen. Deswegen fordern viele die Absage oder zumindest eine Verschiebung der Airpower.

Aber bei einer Airpower 2023 würden Kampfflugzeuge gezeigt, die anderorts Bomben auf Städte werfen. Darum wollen wir ein Zeichen dafür setzen, dass wir keine Airpower mehr brauchen und stattdessen Alternativen für die Region entwickeln sollten.

In der Petition sprecht ihr auch Alternativen zur Airpower an. Wie
sollten die eurer Meinung nach ausschauen?

Die KPÖ Murtal hat dazu ein Konzept erstellt: Es soll eine Veranstaltung geben, die den Klimawandel und seine Folgen in den Fokus rückt. Das Bundesheer und andere Einsatzorganisationen sollten dabei ihre Kapazitäten im Katastrophenschutz zeigen. KlimatologInnen sollen das ganze begleiten:

Welche Katastrophen sind auf den Klimawandel zurück zu führen? Was muss getan werden um die Folgen zu bewältigen? Usw.

Ziel muss es sein, das Bewusstsein der Menschen in dieser Frage zu stärken.

Die Veranstaltung wäre über mehrere Wochen angelegt und so natürlich auch ein Faktor für die regionale Gastronomie, die auch inhaltlich eingebunden werden könnte.

Beim Widerstand gegen Airpower gibt es sowohl einen
friedenspolitischen als auch einen klimapolitischen Zugang. Siehst du
Chancen, dass Klima- und Friedensbewegung in Zukunft mehr zusammenarbeiten?

Diese beiden Fragen stehen in einem engen Zusammenhang, sowohl Krieg als auch Umweltzerstörung zeigen den Wahnsinn des kapitalistischen Wirtschaftssystems. Wenn es um Profit geht, ist man bereit die Lebensgrundlagen der Menschen zu zerstören.

Wenn die Hintergründe erkannt werden ist eine enge Zusammenarbeit möglich und sie wird auch notwendig sein, wenn die Menschheit eine Zukunft haben soll.

>> Petition "Nie wieder Airpower!" hier online unterstützen!