GLOBAL DENKEN – VOR ORT HANDELN! Hier 7 Ideen der Solidarwerkstatt für eine Klimawende, die Österreich sofort in Angriff nehmen kann.

 

7 Ideen für eine Klimawende

Laut UNO-Klimarat haben wir noch ein Jahrzehnt Zeit, um das Ruder in Richtung Klimaschutz herumzureißen, wenn wir nicht einen Klimakollaps mit unabsehbaren Folgen riskieren wollen. Als Solidarwerkstatt Österreich sind wir überzeugt: Neoliberaler Freihandel, hyperzentralistische Großstrukturen und Militarisierung, wie sie in den EU-Verträgen verankert sind, sind nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems. Wir sind für Zusammenarbeit und Vielfalt statt hemmungsloser Konkurrenz und Uniformität.

Unser Grundsatz: GLOBAL DENKEN – VOR ORT HANDELN! Hier 7 Ideen für eine Klimawende, die Österreich sofort in Angriff nehmen kann.

Autobahnwahn
1. Stopp Autobahnwahn und Kurzstreckenflüge!

Der Autoverkehr ist in Österreich einer der größten Klimakiller. Trotzdem wollen die politisch Verantwortlichen neue Autobahnen und Schnellstraßen bauen: z.B. A26- und Ost-Autobahn in Linz, Lobau-Tunnel in Wien. Wer Straßen sät, wird Autoverkehr ernten! Auch e-Cars sind keine Lösung, da auch sie enorm viel Energie, seltene Rohstoffe und viel Platz verbrauchen. Besonders klimaschädlich ist der Flugverkehr. Statt neue Flugpisten zu bauen, müssen Kurzstreckenflüge unterbunden und internationale Bahnverbindungen attraktiviert werden.

Radfahrer2. Vorrang für Bahn, Bus, Bim, Rad und Fuß!

Laut dem renommierten Wuppertal-Institut können die Klimaziele nur erreicht werden, wenn der Motorisierte Individualverkehr bis 2035 zumindest halbiert, in den Städten sogar auf ein Drittel gesenkt wird. Wir brauchen eine klimafreundliche Verkehrswende – also absoluten Vorrang für Bahn, Bus, Bim, Rad und Fuß. Dafür gibt es bereits gute Vorbilder: z.B. in der Schweiz der dichte ÖV-Taktfahrplan, das flächendeckende Eisenbahnnetz und die erfolgreiche Verlagerung des Transitverkehrs von der Straße auf die Schiene; oder die vorbildliche Förderung des Radfahrverkehrs in Städten wie Kopenhagen (40% Radfahranteil!).

Straßenbahn
3. Nulltarif auf allen Öffis!

In einer belgischen Stadt, in der der Öffentliche Verkehr zum Nulltarif angeboten wurde, hat sich die Zahl der Öffi-BenutzerInnen verdreizehnfacht! In Österreich könnte der Nulltarif auf allen Öffis mit der Einführung einer Mobilitätsabgabe von rd. 1% auf die Wertschöpfung finanziert werden. Das bedeutet: Wer z.B. 2.000 Euro monatlich verdient, könnte mit 20 Euro monatlich alle Öffis kostenlos benutzen. Das wäre doch was! Das ist sowohl ökologisch als auch sozial sinnvoll - denn gerade Menschen mit geringem Einkommen profitieren besonders von einem attraktiven Öffentlichen Verkehr.

windrader
4. Energieautark mit erneuerbaren Energien!

Österreich importiert enorm viel fossile Energie. Das ist klimaschädlich und macht uns wirtschaftlich und politisch abhängig. Studien belegen: Durch den gezielten Ausbau erneuerbarer Energien wie Wasser, Sonne, Wind und durch kluge Energieeinsparungen (z.B. ökologische Wärmedämmung, Reduktion des Autoverkehrs) könnte Österreich energieautark auf Grundlage erneuerbarer Energien werden. Worauf warten wir? Fangen wir sofort damit an!

Weizen
5. Ernährungssouveränität auf biologischer Grundlage

Industrielle Massentierhaltung, Agrargroßkonzerne und unbeschränkter EU-Binnenmarkt für landwirtschaftliche Produkte heizen dem Klima ein. Ernährungssouveränität braucht Schutz und Förderung regionaler Landwirtschaft, einen sofortigen Stopp der Versiegelung von wertvollen landwirtschaftlichen Böden und die Förderung der immer stärker gefährdeten Biodiversität. Eine BOKU-Studie zeigt: Eine hundertprozentige Versorgung Österreichs mit heimischen, biologisch hergestellten Lebensmitteln ist möglich. Der Ausstieg aus der Pestizidverwendung muss forciert werden. Was derzeit noch fehlt ist der politische Wille, sich nicht mehr dem Freihandelsdogma und dem Agrobusiness unterzuordnen.

Klima

6. Fairhandel statt Freihandel!

Die EU-Kommission ist ein Motor des neoliberalen Freihandels. Grundlage dafür sind die EU-Verträge, die zu „einer offenen Marktwirtschaft mit freiem Wettbewerb“ nach innen und nach außen sowie zur „Beseitigung der Beschränkungen im internationalen Handelsverkehr und bei den ausländischen Direktinvestitionen“ verpflichten. Deshalb explodiert in Österreich der klimaschädliche LKW-Transit. Freihandelsabkommen wie jenes von der EU-Kommission forcierte mit den Mercosur-Staaten heizen die Zerstörung des Regenwaldes an und gefährden durch Billigimporte die heimische Landwirtschaft, damit die EU noch mehr Autos und Pestizide nach in diesem Fall, Südamerika exportieren kann. Ein Teufelskreislauf, den wir verhindern müssen!

ssz uhrturm graz
7. Frieden und Neutralität statt Blut für Öl und Lithium!

Die „EU-Battlegroups“ dienen dazu, in einem Umfeld von 6.000 km um Brüssel Krieg zu führen, um u.a. den Zugang zu fossilen Rohstoffen und Pipeline-Routen zu erzwingen. Dafür rüstet die EU derzeit massiv auf (mit der sog „EU-SSZ/Pesco“). Wir sagen: Kein Blut für Öl - aber auch nicht für Lithium, einem Rohstoff für die Batterien von E-Autos! Wir fordern den Ausstieg Österreichs aus der EU-Militarisierung und eine Friedens- und Neutralitätspolitik, die sich international für Abrüstung, für faire Wirtschaftsbeziehungen und globalen Klimaschutz einsetzt, statt bei EU-Kriegen mitzumarschieren.

„Global denken – vor Ort handeln!“
– Faltblatt der Solidarwerkstatt Österreich bestellen unter:
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