ImageIn einer Hauruckaktion beschlossen die EU-Landwirtschaftsminister (!), weitere 1,2 Milliarden Euro für das Kernfusionsprojekt ITER locker zu machen, dessen Kosten damit von ursprünglich 2,7 auf 7,2 Milliarden hochgeschnellt sind. Alleine der österreichische Beitrag beläuft sich auf 158 Millionen Euro. Für die Werkstatt Frieden & Solidarität ein Grund mehr, möglichst rasch die EU-Atomgemeinschaft EURATOM zu verlassen und das Geld statt für die Atomindustrie für erneuerbare Energien zu investieren.


Milliardengrab. Das Wissenschaftsministerium, also wir Österreicher/Innen leisten f
ür einen Kernfusionreaktor namens ITER in Südfrankreich einen Kostenbeitrag von 158 Mill. Euro aus dem Titel Euratom! (Quelle: DerStandard  15.07.2010) Dieses Kernfusionsprojekt ITER wurde mit projektierten  Kosten von 2.7 Mrd. Euro zu Bauen begonnen, nun mussten diese Woche die EU-Landwirtschaftsminister ( nicht die Wissenschaftsminister!) eiligst eine Notgedrungene Finanzierungszusage von 1.4 Mrd. Euro bis 2013 zusätzlich leisten, da die Baukosten auf geschätzte 7.2 Mrd. Euro expoldieren werden. Da diese zusätzlichen Finanzmittel für den Kernfusionsreaktor nicht in den Budgets vorgesehen waren, wird es nun bei anderen EU-Projekten im Bereich von Bildung, Verkehrs- und Energienetze, Armutsbekämpfung, nichtnukleare Forschung und Innovation zu namhaften Kürzungen in deren Finanzierung kommen.

Radioaktive Strahlung "nur" 200 Jahre. Viele Wissenschaftler halten die Kernfusion ohnedies für Milliardengrab. Selbst die Betreiben gehen davon aus, dass frühestens 2055 eine kommerzielle Energieproduktion stattfinden kann. Hinzu kommt, dass auch die Kernfusion radioaktiven Abfall erzeugt. Dass dieser nicht Zehntausende sondern „nur“ 200 Jahre strahlt, dürfte den kommenden Generationen kein Trost sein. Außerdem ist auch das radioaktive Material aus Kernfusionsreaktoren atomwaffentauglich.

Rudi Schober von der Werkstatt Frieden & Solidarität dazu:
Statt noch mehr Geld für diese ungewisse und gefährliche Monsterprojekt zu verschwenden, sollte das Geld in erneuerbare Energie investiert werden. Mit dem Österreichischen Kostenbeitrag von 158 Mill. Euro zum Kernfusionsreaktor ITER kann die derzeitige Förderung von Ökostrom in Österreich fast 5 Jahre finanziert werden. Das ist eine Provokation sondergleichen, da diese Technologie weder nachweislich sicher, noch klar ist, ob sie überhaupt jemals ertragreich sein wird. Es muss jetzt und hier die Energiewende umgesetzt werden, kleinteilig und dezentral statt über extrem zentralistisch und auf einige Großkonzerne zugeschnitten wie das ITER-Projekt. Ein sofortiger Austritt aus EURATOM könnte sofort viele Millionen für eine solche umweltfreundliche Energiewende freimachen.“