Unabhängige Initiative „Eltern für eine gemeinsame Schule aller 10- bis 14-Jährigen“
web: www.schule10bis14.at
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Die Schule ist für die Kinder da und für niemand anderen. Bildungspolitik und Schulsystem - und alle dafür verantwortlichen Personen - haben den Kindern und ihrer bestmöglichen Entwicklung zu dienen. Wir Eltern sind, auch dank unserer Kinder, erfahrene ExpertInnen dieses Schulsystems. Diese Initiative soll die Zustimmung vieler Eltern für eine Gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen sichtbar machen und damit zu ihrer Verwirklichung beitragen. Die Gemeinsame Schule bis 14 ist ein wesentliches Element einer umfassenden Bildungsreform und einer demokratischen Entwicklung. Wissen erlaubt Macht.
Wir lehnen die Politik jener Parteien ab, die mit dem Zwei-Klassen-Schulsystem ihre Klientel privilegieren. Wir lehnen die Politik einer Lehrergewerkschaft ab, Kinder als Geisel für Privilegien zu nehmen. Wir fordern von Elternverbänden, aus der „Unparteilichkeit“ herauszutreten und parteilich für die bestmögliche Entwicklung ALLER Kinder einzutreten. Unsere Ziele:
- Diese Initiative möchte Eltern zusammenführen und sichtbar machen, die für die Gemeinsame Schule aller 10- bis 14-Jähringen sind.
- Wir rufen alle Eltern auf, das Bildungsvolksbegehren zu unterstützen (www.vbbi.at).
- Wir rufen die Elternvertreter an den Schulen auf, das Volksbegehren mit Beschlüssen der Elternausschüsse zu unterstützen.
- Wir rufen die LehrerInnen und DirektorInnen an den Schulen unserer Kinder auf, das Volksbegehren zu unterstützen.
- Wir möchten eine Bildungsreform politisch unterstützen.
- Wir anerkennen die Leistung der Lehrerinnen und Lehrern und fordern eine menschengerechte Gestaltung ihrer Arbeitswelt.
Unsere Arbeitsweise:
Diese Initiative ist von Eltern gegründet worden, die keiner Partei oder Behörde angehören. Diese Initiative ist offen für Vorschläge, organisiert Wissen, bietet Diskussionsforen auf facebook und twitter. Die Homepage dieser Initiative bietet viele Wege zu Wissen und Kommunikation, zu Ideen und Zielen. Wie viele wir werden und was uns an Schritten möglich ist, ist das Ergebnis unserer Zusammenarbeit. Entscheidend ist aber, dass wir durch unsere Zusammenarbeit helfen, aus leidvollen Erfahrungen menschengerechte Alternativen zu gestalten.
Unsere Forderung ist:
Wir fordern das österreichische Parlament auf, die Gemeinsame Schule aller 10- bis 14-jährigen Kinder jetzt zu beschließen und bis 2017 in bestmöglicher Qualität mit ausreichender Finanzierung zu verwirklichen.
Ich unterstütze diese Forderung Initiative „Schule10bis14“ an das Parlament.
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Das derzeitige Schulsystem widerspricht der Entwicklungspsychologie
Wie kann es sein, dass eine Drei in Rechnen oder Deutsch einem Kind von 9 Jahren den Zugang zu einer höheren Schule und damit Berufs- und Entwicklungschancen verwehren kann? Die Mehrheit der Kinder zwischen 10 und 14 ist heute vom bestmöglichen Bildungsweg ausgeschlossen. Es darf nicht sein, dass in der Mitte der kindlichen Entwicklungszeit über Bildungswege und Chancen in der Zukunft entschieden wird.
Diese Schule passt nur zu einem Teil der Kinder
Kinder entwickeln sich in diesen Jahren unterschiedlich schnell. Die einheitlichen Vorgaben von Lerntempo und Anforderungen in der Schule passen nur zu einem Teil der Kinder. Nicht alle Kinder kommen gut gefördert in die Schule, nicht alle sind gleich entwickelt. Ein Teil braucht die Schule mehr. Statt diese Herausforderung zu einer Höherentwicklung der Schule zu nutzen, wird jenen Kindern die höhere Schule versagt. Dieses Schulsystem produziert Bildungsferne. Das ist pädagogischer Bankrott.
Ausgrenzung durch Noten führt nicht in die Zukunft
Es ist Zeit, dass alle für die Schule verantwortlichen Personen lernen. Schulzeugnisse sagen wenig aus über die Leistungen, die Menschen später für sich und andere vollbringen werden. Lehrer/innen sind wie andere Menschen verflochten mit Vorlieben und Vorurteilen, mit Kompetenz und Defiziten. Dieses Schulsystem der Ausgrenzung zwingt Lehrer/inn/en, über das Schicksal sehr junger Menschen entscheiden zu müssen. Das schafft Unglück, Unrecht, Ghettos und soziale Konflikte.
Kinder brauchen gemeinsame Entwicklung
Der Weg zu besserer Bildung und Zukunft führt über die gemeinsame Schule mit differenzierten, individuellen Förderprogrammen. Bewiesen in vielen Staaten der Welt. Wir Eltern wollen kein Herumgerede mehr. Seit Jahrzehnten notwendige Reformen des Bildungssystems werden nicht durchgeführt – auf Kosten der Kindern, ihrer Eltern und der Zukunft Österreichs. Die Blockade von Parteien-Politik, Lehrer-Gewerkschaft und Behörden muss aufhören.
Wir unterstützen das Bildungsvolksbegehren „Österreich darf nicht sitzen bleiben“ und wollen uns für die „Gemeinsame Schule aller 10- bis 14-Jährigen“ einsetzen. Die Gemeinsame Schule soll von bestmöglicher Qualität sein, über ausreichend Personal und die dafür nötigen Budgetmittel verfügen. Die Lehr- und Fachkräfte müssen Arbeitsbedingungen vorfinden, unter denen sie ihre Aufgaben erfüllen können. Die öffentlichen, für alle Kinder zugänglichen Schulen müssen die besten sein!
Demokratie braucht gemeinsame Entwicklung
Wir verstehen die Gemeinsame Schule bis 14 als einen zentralen Bestandteil einer umfassenden Bildungsreform, die allen Kindern die bestmögliche Bildung bieten soll. Niemand darf zurückgelassen werden! Schule muss in die Lage versetzt werden, Kinder individuell zu fördern, auf unterschiedlichen Entwicklungsstadien einzugehen, statt diese Aufgabe den Eltern oder Nachhilfeeinrichtungen zu überlassen. Schule soll den Kindern Freude am Lernen und Selbstbewusstsein durch Bestärkung der schon erreichten Fähigkeiten vermitteln - statt stets das noch Fehlerhafte zu betonen und „Verlierer“ zu erzeugen.
Aus aktuellem Anlass treten wir für die Gemeinsame Schule aller 10-bis 14-Jährigen ein. Damit wollen wir aber kein Limit setzen. Gerade das hervorragende Abschneiden Polens im PISA-Test gründet auf einer Schulpflicht bis 18 Jahre.
Andrea Baidinger
Mag. Dr. Inge Karazman-Morawetz
Univ. Lektor Dr. Rudolf Karazman
(Eltern)