Der dramatischer Mangel an kinderärztlicher Versorgung in Österreich muss beendet werden! Bitte daher die Petition "SOS-Kinderarzt" unterstützen!
Generell müssen derzeit ca. 40 unbesetzte kinderärztliche Praxen mit Kassenvertrag raschest nachbesetzt werden, ÖGK und die Politik müssen hier endlich zu einer Lösung kommen. Dort wo die Basisversorgung an Kinderärzten*innen mit Kassenvertrag derzeit nicht gegeben ist, sollten die PRIVAT (=Wahl)arztkosten für den Kinderarzt oder die Kinderärztin – bis zur Verbesserung der Situation - von der ÖGK zur Gänze erstattet werden“, fordert der Verein KiB children care.
Der Verein KiB children care, Verein rund ums erkrankte Kind, hat schon in den letzten Jahren auf die bedenkliche Entwicklung hingewiesen, dass die Zahl der kinderärztliche Praxen mit Kassenvertrag dramatisch sinkt. Von den insgesamt 609 Kinderfachärzten*innen in ganz Österreich gibt es ca. 250 Kinderärzten*innen mit Kassenvertrag (ÖGK) und ca. 30 mit Kassenvertrag der sog. „kleinen Kassen“. Dem gegenüber stehen ca. 330 PRIVAT(=Wahl)-Kinderärzte*innen. Wobei die Altersstruktur der Kassenärzte und Kassenärztinnen deutlich zeigt, dass sehr viele Ärzte*innen mit Kassenvertrag in den nächsten fünf bis zehn Jahren in Pension gehen werden und sich die Situation weiter verschärfen wird. „Es geht hier immerhin um die Grundversorgung unserer Kinder und wenn die Politik hier nicht gegensteuert und sich nicht alle Zuständigen um eine rasche Lösung bemühen, wird sich dies in Zukunft doppelt und dreifach rächen“, so Johanna Schurm, GF von KiB children care.
Immer mehr teure PRIVAT (Wahl)ärzt*innen
Nur mehr knapp ein Drittel der Kinderärzte sind Kassenärzte und Kassenärztinnen.
Diesen Missstand bestätigt auch Univ. Prof. Dr. Kerbl von der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde: „In manchen Regionen, insbesondere in ländlichen Gebieten, sind jetzt schon über ein Drittel der Kassenstellen unbesetzt, Tendenz steigend.“ Grund dafür sind u.a. unternehmerisches Risiko, Einzelkämpfertum, administrative Belastungen und ein kompliziertes, für viele unbefriedigendes Honorarsystem. So sind z.B. die Mutterkindpass-Honorare seit 1994 (also seit 27 Jahren) unverändert. „Innovative Modelle, Vereinfachungen im Honorarsystem und die Förderung der Lehrpraxis sind nur einige Punkte, die zu einer Verbesserung beitragen könnten. Die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde hat Anfang 2020 ein Zehn-Punkte-Programm zur Verbesserung der Situation vorgelegt. Leider ist eine Umsetzung der dort gemachten Vorschläge bisher unterblieben.“, so Kerbel. Nun weichen Eltern oft mit einem fiebernden Kind zu einem praktischen Arzt oder einer Ärztin aus oder warten mit der Abklärung einer Erkrankung.
Familien finanziell überfordert
„Unser fünfjähriger Sohn hatte Mittelohrentzündung und wir ließen das rasch abklären beim Kinderarzt“, berichtet eine Niederösterreicherin. „Leider mussten wir in Folge mehrere Male zum Kinderarzt und da er PRIVAT(=Wahl)arzt ist, kosteten uns die Behandlungen, die wir in ein paar Wochen benötigten, fast 400 Euro.“ Auch wenn man einen Teil des Geldes von der Kasse zurückbekommt: so viel Geld vorzustrecken, können wir uns nicht leisten.
Die Petition kann hier unterschrieben werden: Petition SOS-Kinderarzt
Weiterer Hinweis:
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