Am 11. September demonstrierten hunderte Beschäftigte in Salzburg für faire Finanzierung von Pflege und Betreuung. Der Hintergrund: Die Gesundheits- und Sozialbetriebe, wie z.B. die Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, die Begleitung von Menschen mit Behinderung und viele anderer Betriebe, die Dienstleistungen im Auftrag des Landes Salzburg erbringen, sind chronisch unterfinanziert.

Betriebsräte und Beschäftigte dieser Betriebe betonen daher im Aufruf für die Demonstration: „Es ist genug. Genug der Einsparungen und des stetig wachsenden Arbeitsdrucks, genug an Gefährdung der Qualität unserer Leistungen, genug an Einschränkung des Angebots für Menschen, die unsere Unterstützung dringend brauchen. Die Salzburger Landesregierung finanziert die Personalkosten unserer Betriebe nicht nach den geltenden Kollektivverträgen, sondern zieht willkürlich andere, meist viel niedrigere Sätze heran. Jahr für Jahr muss gespart werden und Jahr für Jahr steigen die Belastungen für Menschen, die in Sozial- und Gesundheitsberufen arbeiten. Die Landesregierung zeigt damit jedes Jahr aufs Neue ihre Geringschätzung unserer vielfältigen Leistungen für Menschen.“

1,5 Millionen mehr

Mit eine fröhlichen und lautstarken Demonstration machten die Beschäftigten darauf aufmerksam, dass eine gute Arbeit im Pflegebereich auch eine ausreichende Finanzierung braucht, die transparent, fair und berechenbar ist. Das Land Salzburg zahlt privaten Trägern, die vom Land mit Pflegediensten beauftragt werden, heuer ein Prozent mehr für die Löhne und Gehälter der Angestellten. Damit können nicht einmal die kollektivvertraglichen Lohnerhöhungen, die 2,5% ausmachen, abgedeckt werden. Laut Gewerkschaft braucht es heuer mindestens 1,5 Millionen Euro mehr vom Land für die Pflege- und Betreuungseinrichtungen

Hintergrund der Sparpolitik – hier wie auch anderswo – ist die Austeritätspeitsche des EU-Fiskalpakts, die nun immer stärker auch auf die Länderebene durchdrückt. Das wollen sich die Beschäftigten der Pflegeeinrichtungen nicht mehr länger gefallen lassen. Im Demoaufruf heißt es daher: „Wir wollen Arbeitsbedingungen, die nicht krank machen! Wir wollen Lohn, der zum Leben in Salzburg ausreicht! Wir wollen, dass endlich Schluss ist mit heimlichen Sparpaketen durch eine systematische Unterfinanzierung! Wir wollen die sofortige Anerkennung unserer Kollektivverträge durch die Salzburger Landesregierung! Und wir haben nicht vor, auch nur ein einziges Jahr länger zu warten.“

Petition „Faire Finanzierung für Pflege und Betreuung in Salzburg“ unterstützen!
https://www.openpetition.eu/at/petition/online/faire-finanzierung-fuer-pflege-und-betreuung-in-salzburg#petition-main