Anlässlich des internationalen Frauentags am 8. März laden Solidarwerkstatt-Österreich und KooperationspartnerInnen alle Interessierten ein zur Teilnahme an der Online-Lesung und Diskussion, mit Gertraud Klemm, am Donnerstag, 4. März 2021, um 19 Uhr.

Gertraud Klemm

Geb. 1971 in Wien, ist österreichische Autorin. Bisher sind fünf Romane, ein Lyrikband und viele Essays von ihr erschienen. Für ihre Texte erhielt sie zahlreiche Preise, zuletzt 2020 den Outstanding Artist Award. Aktuell erschienen: Hippocampus, 2019, Kremayr & Scheriau.

http://gertraudklemm.at/

Wann lehnt ihr euch endlich auf?

So viele Utopien gibt es, die uns unterhalten und zum Nachdenken anregen sollen. Menschen, die von Aliens, Affen, Monstern, Maschinen beherrscht werden. Niemand hat sich jemals ausgedacht, dass Frauen sich auflehnen und herrschen könnten. Ist das so undenkbar, und wenn ja: warum?

 Jetzt hatten wir schon drei Wellen des Feminismus, aber immer noch teilen sich Männer Macht und Geld untereinander auf, während Kinder und Hausarbeit beharrlich an den Frauen hängenbleiben. Zu allem Übel sind auch noch konservative, religiös motivierte politische Parteien weltweit auf dem Vormarsch – viele von ihnen demokratisch gewählt, und zwar auch von Frauen. Woran liegt es, dass sich die Hälfte der Weltbevölkerung so beharrlich und lukrativ unterdrücken lässt? Wann lehnen Frauen sich endlich auf?

Der Feminismus kann noch so viele Wellen hochschaukeln: an Mutterliebe, Gefallsucht und Unselbstständigkeit brandet er dann doch an. Keine der Veränderungen ist je tief genug in das System vorgedrungen, um nachhaltig zu wirken; ins Private. Genau dort setzt Gertraud Klemms sechster (noch nicht fertiggestellter) Roman an. Ihre Protagonistinnen experimentieren mit neuen Formen des Zusammenlebens, sie proben den Aufstand gegen das Patriarchat und wecken einen Kampfgeist, der lange genug geschlafen hat.

Die Autorin wird Auszüge aus dem Manuskript lesen und mit dem Publikum diskutieren.

Mögliche Fragen wären:

Warum lehnen sich Frauen viel zu wenig gegen den seit Jahren stattfindenden Sozialabbau auf, obwohl sie dies am härtesten betrifft? Was tragen Frauen zur Aufrechterhaltung des Patriarchats bei? Warum gibt es keine Verbindung vom „Ich-Frau zum „Wir-Frauen“, final zum „Wir-Menschen“ und was hat der Neoliberalismus damit zu tun? Hat sich der Kampf um die Anerkennung und Aufwertung der Arbeit im Pflege- und Gesundheitsbereich, für Betreuungs- und Reinigungsarbeiten, für den gesamten Dienstleistungssektor usf. durch eine würdige Lohnanpassung in Nebel aufgelöst? Was ist nötig, um die so tief verinnerlichten Muster, die nach wie vor reproduziert werden endlich aufzulösen weil sie uns am Versuch hindern, mutig neue Weg zu gehen?

Bisherige KooperationspartnerInnen: Radio FRO, Verein Begegnung – Arcobaleno, Verein Frauenhetz

Online-Veranstaltung mit Gertraud Klemm via Zoom, Do. 4. März 2021 um 19:00 Uhr

Um Anmeldung wird gebeten bis 3. März 2021 unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Der Zoom-Link wird kurz vor der Veranstaltung zugeschickt.