Die beiden SchülerInnen und Geschwister Bernhard und Therese Schwab haben sich in einem Offenen Brief an Bildungsminister Heinz Faßmann gewendet. Angesichts der Corona-Krise fordern sie für 2020 eine Durchschnittsmatura. Bereits nach wenigen Tagen haben 17.000 Menschen diese Forderung auch online in einer Petition unterstützt.
Durchschnittsmatura heißt: Anstelle der Zentralmatura sollen die Durchschnittsnoten der letzten vier Semester als Maturanote herangezogen werden. Wer sich verbessern will, soll das Recht auf eine mündliche Prüfung haben. Therese (17) und Bernhard Schwab (19) begründen diese Forderung mit den außergewöhnlichen Umständen, die sich durch die Corona-Krise ergeben haben und die eine ordentliche und faire Vorbereitung nicht mehr erlauben. Immerhin findet seit Mitte März kein Unterreicht mehr statt, die Möglichkeit zur Vorbereitung auf die Zentralmatura ist unter diesen Bedingungen höchst ungleich verteilt. Im Offenen Brief heißt es: „Von vielen Schülern sind die Eltern arbeitslos geworden, viele müssen sich um Familienmitglieder kümmern und sorgen sich um ihre Angehörigen.“ Auch die Ausstattung mit Internetverbindungen und Online-Lernmöglichkeiten ist ungleich verteilt: „Viele Schüler haben bereits wochenlang nichts von ihren Lehrern gehört. Wir sehen hier keine fairen Bedingungen gegeben.“
„Kollektiver Stresstest und nicht Reifeprüfung“
Das Resümee von Bernhard und Therese Schwab: „Unter solchen ungleichen Bedingungen ist es unmöglich, mit einer Zentralmatura den Wissensstand eines Schülers zu erheben und korrekt zu bewerten. Die Matura 2020 kommt unter solchen Bedingungen eher einem kollektiven Stresstest gleich und hat im wahrsten Sinn des Wortes nichts mit einer Reifeprüfung zu tun.“ Eine weitere Frage richten die beiden an den Bildungsminister: „Wir beide kennen MaturantInnen mit Vorerkrankungen, denen bekanntlich geraten wird, das Haus nicht mehr zu verlassen. Wie stellen Sie sich eine faire Durchführung der Matura für solche Mitschülerinnen und Mitschüler vor?“
Schon über 17.000 Unterschriften
Deshalb rufen Bernhard und Therese den Bildungsminister auf, 2020 eine Durchschnittsmatura durchzuführen. „Alles andere wäre aus gesundheitlichen, psychologischen und gesellschaftlichen Gründen zutiefst unvernünftig.“
Dieser Aufruf findet viel Anklang. Bereits nach wenigen Tagen haben über 17.000 Menschen die Online-Petition „Matura 2020 umdenken – Durchschnittsmatura“ unterstützt: https://www.change.org/p/matura-2020-umdenken-durchschnittsmatura
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