Auch wenn sich die Konjunktur wieder erholt hat, so bleibt trotzdem die Lage am Arbeitsmarkt angespannt und für Langzeitarbeitslose trist. Umso wichtiger ist es, den Plänen von Teilen der Regierung, die Arbeitslosen und nicht die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen entschieden entgegenzutreten. Eine sehr gute Möglichkeit dazu gibt es mit dem Volksbegehren "Arbeitslosengeld rauf!". Die Eintragungswoche findet von 2. bis 9. Mai 2022 statt.


Im Jänner 2022 waren rund 405.000 Menschen arbeitslos. Fast vier Arbeitslose stellten sich im österreichischen Durchschnitt um eine offene Stelle an. Das ist zwar weniger als im Jänner 2020 vor der Covid-Krise. Gleichzeitig hat aber die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vergleich zur Vor-Covid-Zeit deutlich zugenommen. Im Jänner 2022 waren 58.766 Menschen länger als ein Jahr arbeitslos. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Jänner 2020 um knapp 21%. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die 60 Jahre oder älter sind, stieg sogar um über 31%.

Das zeigt, wie notwendig wir eine aktive Arbeitsmarktpolitik, öffentliche Investitionen und Arbeitszeitverkürzung brauchen, um Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Das zeigt aber auch, wie notwendig eine sofortige und dauerhafte Erhöhung des Arbeitslosengeldes ist, um zu verhindern, dass Arbeitslose in die Armut stürzen. Eine Studie des Momentum-Instituts kam im Vorjahr zum Ergebnis, dass 9 von 10 Arbeitslosen mit ihrem Einkommen unter der Armutsgrenze liegen. Besonders armutsgefährdet sind Langzeitarbeitslose: Das Verarmungsrisiko steigt mit jedem Monat Arbeitslosigkeit an. Die Armutsgefährdung steigt mit jedem Monat der Arbeitslosigkeit deutlich. Nach einem Jahr Arbeitslosigkeit ist sie bereits mehr als doppelt so hoch wie im ersten halben Jahr (sh AK OÖ, Dezember 2015).

Ein degressives Arbeitslosengeld, wie es der Arbeitsminister und Wirtschaftsverbände fordern, ist daher der falsche Weg. Denn es kann nicht sein, dass die Versicherungsleistung immer weniger wird, je mehr die Existenznot der Menschen zunimmt. Mit der Unterstützung des Volksbegehrens „Arbeitslosengeld rauf!“ können wir wirksam Druck für eine sofortige und dauerhafte Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf zumindest 70% des Letztbezugs machen. Das Volksbegehren wurde im Jänner eingereicht und kann in der Woche von 2. bis 9. Mai 2022 auf den Gemeinde- und Bezirksämtern unterschrieben werden.

Jede/r, der/die sich dafür engagieren will, bitte wenden an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Weitere Informationen: www.arbeitslosengeld-rauf.at