Mit einer Pressekonferenz und einer Kundgebung am Linzer Martin-Luther-Platz machten Hebammen am 8. Mai 2018 auf ihre schwierige Situation in Oberösterreich aufmerksam. Ihr Motto: „Das Leben braucht einen guten Anfang!“. Sie fordern u.a. neue Hebammen Stellen! Trotz steigender Geburtenzahlen wird bei den Hebammen der Rotstift angesetzt.

Mehr Hebammen braucht das Land!

Hebammen – die Bezeichnung gilt für Frauen und Männer – betreuen, beraten und pflegen Frauen in der Schwangerschaft, während der Geburt und im Wochenbett. Sie leiten eigenverantwortlich die Geburt, betreuen das Neugeborene und unterstützen bei der Mutterschafts- und Säuglingsfürsorge. Ihr Aufgabengebiet ist umfassend: Vorbeugen von Erkrankungen in der Schwangerschaft, Förderung einer normalen Geburt, Erkennen von Komplikationen, medizinische Behandlung und Notfallmaßnahmen. Hebammen sind in Krankenhäusern bzw. freiberuflich tätig. In Oberösterreich wird die Ausbildung an der Fachhochschule für Gesundheitsberufe in Linz als dreijähriges Bachelor-Studium angeboten.

Mit einer Pressekonferenz und einer Kundgebung am Linzer Martin-Luther-Platz machten Hebammen am 8. Mai 2018 auf ihre schwierige Situation in Oberösterreich aufmerksam. Ihr Motto: „Das Leben braucht einen guten Anfang!“. In Oberösterreich ist in den letzten zehn Jahren die Anzahl der Geburten von 13.297 (2007) auf 15.342 (2017) gestiegen. Das ist eine Steigerung von mehr als 15 Prozent. Durch diese Entwicklung ist selbstverständlich auch der Bedarf an Hebammen deutlich gestiegen. Doch auch hier schlägt sich die Sparpolitik nieder: Die Zahl der Hebammen ist nämlich kaum gestiegen. Es gibt in Oberösterreich, wie in ganz Österreich, einen akuten Mangel an Hebammen, der sich zuletzt deutlich verschärft hat. Plastisch wird der Hebammenmangel am Beispiel des Kepler Universitätsklinikums (KUK) in Linz. So ist dort die Zahl der Geburten von 2007 bis 2017 von 2.748 auf 3.957 gestiegen – der mit Abstand höchste Wert aller oberösterreichischen Krankenhäuser. Die Zahl der Betreuungsfälle ambulanter Patientinnen hat sich alleine von 2012 bis 2016 von 1.631 auf 3.025 fast verdoppelt. Im krassen Gegensatz dazu ist die Zahl der Hebammen (derzeit 85) seit 2007 praktisch nicht mehr gestiegen.

Mit ihrer Aktion wollen die Hebammen Druck für drei Forderungen machen:

  • Wir brauchen mehr Hebammen! Es müssen neue Stellen geschaffen werden, damit eine qualitativ hochwertige Versorgung von Müttern und Kindern weiter gewährleistet werden kann.
  • Mehr Ausbildungsplätze, um die benötigten Stellen besetzen zu können!
  • Hebammen verdienen mehr! Für eine Anhebung der Gehälter durch eine fairere Einstufung!