Rund 300 Menschen versammelten sich am 15.6. anlässlich des österreichweiten Bildungsaktionstages am Linzer Martin Luther-Platz. Mit viel Applaus wurden die vielfältigen Redebeiträge gewürdigt, von SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen, aus den verschiedensten Bildungseinrichtungen von der Volksschule bis zur Universität.
Eine Rednerin brachte es auf den Punkt, was diese verschiedenen Bereiche vereint: „Ressourcen sind nicht alles, aber ohne Ressourcen ist alles nichts!“ Und im Bildungsbereich fehlt es an allen Ecken und Enden an Ressourcen. Die neoliberale Sparpolitik zeigt durch alle Schultypen und Bildungseinrichtungen hinweg fatale Auswirkungen: Lehrkräfte brennen aus oder schrauben ihre Ansprüche massiv nach unten, soziale Selektion und Ausgrenzungen verschärfen sich, Kinder mit besonderen Bedürfnissen erhalten nicht die Förderung, die sie brauchen würden, das Hochschulpersonal muss zum Großteil unter prekären Bedingungen arbeiten. Dementsprechend auch die wiederkehrenden Forderungen in den Reden wie zum Beispiel:
- Inklusive gemeinsame Schule der 6 bis 15-Jährigen
- Ausbau der Ganztagsschule
- Schulsozialarbeit an jedem Schulstandort
- Zwei Lehrkräfte pro Klasse
- Mehr FreizeitpädagogInnen
- Kleingruppen für besonders herausfordernde SchülerInnen
- Begeisterung von mehr jungen Menschen für den LehrerInnenberuf
- Ausreichende Basisfinanzierung und sichere Beschäftigungsmöglichkeiten für junge WissenschaftlerInnen
Das alles kostet natürlich Geld. Können wir uns das leisten? Die RednerInnen gaben darauf eine klare Antwort: Die Frage, ob wir uns das leisten können ist die falsche Frage. Die Frage ist vielmehr, ob wir uns das nicht leisten können, denn die größte Verschwendung ist, wenn wir die Potentiale und Talente unserer Kinder brach liegen lassen, weil wir ihnen nicht die bestmögliche Förderung zuteilwerden lassen.
„Bildung statt Panzer!“
Die Solidarwerkstatt Österreich machte mit einer Tafel darauf aufmerksam, dass die Regierung in ihrer mittelfristigen Budgetplanung die völlig falschen Schwerpunkte setzt. Während von 2022 bis 2026 der Bildungsbereich um bescheidene 13% wachsen soll, soll das Militärbudget in diesem Zeitraum um 73% angehoben werden, der Ankauf von neuem Kriegsgerät sogar um sage und schreibe 303%. Die Forderung der Solidarwerkstatt: „Bildung statt Panzer!“
Es wird viel Solidarität und Ausdauer brauchen, um eine Umkehr zu erreichen. Mit dem alten Gewerkschaftslied „Solidarity for ever!“ und dem Versprechen „Heute ist nur der Anfang!“ klang die Kundgebung schließlich aus. (15.6.2023)