ImageVorwärts! Auf in die Vergangenheit! Das ist anscheinend das Motto der neurechten Männerriege in der OÖ. Landesregierung. Nicht genug, dass man alle Frauen aus der Landesregierung entfernt hat, soll nun auch in Bildungsfragen der Retourgang eingelegt werden. Die Solidarwerkstatt lädt für Mittwoch, 9.12. zu einem Vernetzungstreffen ein, um gemeinsam Aktion zu überlegen, wie wir die schwarz-braunen Geister in der Bildungspolitik vertreiben können.

 

Vorwärts! Auf in die Vergangenheit! Das ist anscheinend das Motto der neurechten Männerriege in der OÖ. Landesregierung. Nicht genug, dass man alle Frauen aus der Landesregierung entfernt hat, soll nun auch in Bildungsfragen der Retourgang eingelegt werden. Im Programm der schwarz-blauen Landesregierung wurde dezidiert festgehalten, dass am differenzierten Schulsystem festgehalten wird. Dementsprechend agierte Oberösterreich als Blockierer bei den Verhandlungen zur Bildungsreform auf Bundesebene.  Ein Ergebnis dieser Verhandlungen ist nunmehr die hirnlose Vereinbarung, mit der die  Bundesländer  Modellregionen mit integrierter Gesamtschule bis zu einer Gesamtzahl von maximal 15% der Standorte und 15% der Schüler an allen Schularten einrichten zu können. So wird von vornherein eine wissenschaftliche Evaluierung der Ergebnisse ad absurdum geführt.

Dass der Sinn dieser Vereinbarung darin liegt, gleiche Bildungschancen für alle Kinder unabhängig von ihrer sozialen Herkunft zu verhindern, macht nunmehr LH-Stv. und Bildungslandesrat Thomas Stelzer deutlich: "Von uns aus werden wir Gesamtschul-Modelle sicher nicht forcieren oder gar jemanden oktroyieren." (OÖN, 1.12.2015) In OÖ soll es also gar keine Modellregion geben. Die FPÖ in Oberösterreich pflegt ein besonderes Naheverhältnis zu Wirtschaft und Industrie. Offenkundig soll OÖ frauen- und bildungspolitisch in einen schwarzbraunen Morast geführt werden.

Die von der Bundesregierung vorgelegten Pläne zur Bildung sind deshalb keine Reform, sondern bloße Scheinaktivität.  Mit von der deutschnationalen FPÖ abhängigen Landesregierungen lässt sich keine Bildungsreform ausverhandeln. Auch nicht mit einem neoliberalen Finanzminister, der gleich einen Finanzierungsvorbehalt anmeldet, und mantraartig wiederholt, die Reform dürfe nichts kosten. Deshalb wird u. a. auch ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr eingeführt, der Betreuungsschlüssel bleibt aber unverändert bei 1:14, während er z. B. in Schweden 1:6 beträgt. Die Bildungschancen unserer Kinder sind jedoch wichtiger als der EU-Fiskalpakt, mit dem gesellschaftlicher Fortschritt durch Ausbau öffentlicher Kassen ein für allemal verhindert werden soll.

Wir fordern deshalb:

* Schluss mit der bildungspolitischen Blockade durch die oö. Landesregierung.
* Flächendeckende Einführung der integrierten Gesamtschule für alle 10-14Jährigen
* Ausbau der Ganztagsschule an allen Schuldstandorten.
* Akademische Ausbildung für alle PädagogInnen, auch im vorschulischen Bereich
* Ausreichendes zusätzliches Betreuungspersonal an den Schulen
* Mehr Schulautonomie nur in Verbindung mit mehr Schuldemokratie
* Weg mit dem EU-Fiskalpakt. Ausreichende finanzielle Mittel für unsere Schulen.

Wir wollen für diese Forderungen auf die Straße gehen und laden deshalb zu einem Vorbereitungstreffen für Mittwoch, 9. Dez., 18.00, Veranstaltungsraum in der Waltherstraße 15, 4020 Linz

Möglich wäre z. B. noch vor Weihnachten einen Schiachperchtenlauf durch Linz zur Vertreibung der schwarzbraunen Geister in der Bildungspolitik

Boris Lechthaler