Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Oktober 2021 um fast 40% höher als im Vergleichsmonat vor der Corona-Krise. Seit 2011 hat sich die Langzeitarbeitslosigkeit verzwölffacht! Besonders gegen diese Gruppe von Arbeitslosen, die am meisten armutsgefährdet ist, richten sich die Pläne des Arbeitsministers. Das Volksbegehren "Arbeitslosengeld rauf" hält dagegen.

Die Erfolgsmeldungen, die Arbeitsminister Kocher vom Arbeitsmarkt vermeldet, blenden vieles aus: Insgesamt waren im Oktober 2021 über 341.000 Menschen arbeitslos bzw. in Schulung, drei Arbeitslose stellen sich um eine Offene Stelle, Tendenz steigend. Zwar hat sich damit die Zahl der gesamten Arbeitslosen gegenüber dem Oktober 2019 etwas verringert, die Zahl der Langzeitarbeitslosen (länger als ein Jahr arbeitslos) ist jedoch mit fast 40% deutlich im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Krise gestiegen (sh. Grafik 1). Tatjana, IG Ältere Arbeitssuchende Österreich: „Es ist deshalb zynisch, wenn Arbeitsminister Kocher die Aufstockung der Notstandshilfe auf das Niveau des Arbeitslosengeldes jetzt auslaufen lässt, obwohl die Zahl der Hauptbetroffenen – die Langzeitarbeitslosen – nach wie vor deutlich höher ist als vor der Krise. Wir fordern deshalb die Verlängerung der Aufstockung der Notstandshilfe.“

Dauerhafte Erhöhung auf mindestens 70% statt degressivem Arbeitslosengeld!

Dramatisch fällt der Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit im längerfristigen Vergleich aus. Innerhalb des letzten Jahrzehnts hat sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen verzwölffacht (sh. Grafik 2) – von 4.900 auf 61.946! Gerade Langzeitarbeitslose leiden am meisten unter Armut. Laut Auswertung des AK-Arbeitsklimaindex 2020 geben 94% der Langzeitarbeitslosen an, dass sie mit der Arbeitslosenstützung gar nicht oder fast nicht auskommen.

Grafik 2 Langzeitarbeitslosigkeit seit 2011

Norbert Bauer, Sprecher des Volksbegehrens Arbeitslosengeld rauf!: „Teile der Regierung sowie Wirtschaftsverbände fordern ein degressives Arbeitslosengeld, das umso niedriger ist, je länger die Menschen arbeitslos sind. Das trifft aber die besonders armutsgefährdete Gruppe der Langzeitarbeitslosen am härtesten. Das unterstreicht einmal mehr, wie wichtig die Forderung des Volksbegehrens ARBEITSLOSEN-GELD RAUF! ist, das Arbeitslosengeld auf mindestens 70% -und entsprechend die Notstandshilfe – sofort und dauerhaft anzuheben. Mit einer Unterschrift für das Volksbegehren, das sich derzeit in der Einleitung befindet, kann jede/r einzelne einen wichtigen Beitrag leisten, den unsozialen Plänen von Regierungs- und Wirtschaftskreisen entgegenzutreten.“

Unterstützt das Volksbegehren ARBEITSLOSENGELD RAUF!
www.arbeitslosengeld-rauf.at