Der 1956 geborenen Holocausthistoriker  Omer Bartov sprach mit der Journalistin Charlotte Wiedemann und erzählte: „Als Kinder spielten wir in der Nähe sogenannter verlassener Dörfer, und wir fragten niemals: Wohin gingen die Araber? Warum sind sie nicht da?“ Der Staat war, wie selbstverständlich, ein Staat mit jüdischer Mehrheit, „und ich hatte lange keine Ahnung, wie diese Mehrheit zustande gekommen war.“

Omer Bartov beschreibt das heute vorherrschende Geschichtsbild mit: „Mit uns begann die Geschichte. Menschen wie ich galten als die erste Generation von Einheimischen, während die Araber als die viel länger Einheimischen entnormalisiert wurden.“

Werkstatt-Radio Mai 2023, Redaktion: Rudolf Schober

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