ImageAuch die Grünen unterstützten am 14. April 2011 - gemeinsam mit SPÖ und ÖVP - die Entsendung von österreichischen Offizieren in die EU-Battlegroups-Zentrale zur Vorbereitung einer EU-Bodenoffensive in Libyen. Uns erreichten dazu verärgerte Reaktionen.

Guten Tag, liebes Dialogbüro!

Ich finde es erschreckend, wie einfach es sich auch die Grünen machen.

Vergessen scheinen die Lügen, die zur Zerschlagung Jugoslawiens, zum Irakkrieg und zum Afghanistankrieg geführt haben. Diesmal - so fordern Sie mich auf - wenigstens diesmal soll ich der Kriegspropaganda glauben. Und nicht hinterfragen, was eine Flugverbotszone gegen ein befürchtetes Massaker ausrichten könnte.

Wie seltsam, dass gerade die Regierung eines Landes, das zu einem hohen Maß von Atomenergie abhängt (Frankreich), sich mit Begeisterung in den nächsten Krieg stürzt, gerade, als die Atomenergie wieder einen vernichtenden (wie ich hoffe) Imageschaden genommen hat. Und seltsam, dass wieder einmal ein Land den Feind abgibt, das über nennenswerte Ölvorkommen verfügt. Ob da ein Zusammenhang besteht, nicht nur ein
zufälliger in der Zeitgleichheit und dem Gewicht der Berichterstattung?

Da haben "wir" Menschenrechtsschützer jetzt plötzlich Interesse. Man meint schon wieder einmal Menschenrechte verletzen zu müssen um sie zu schützen. Man kann ja nicht zuschauen. Wobei man nicht zu schauen kann, wird uns erklärt. Woanders schaut man lieber weg, denn man kann ja nicht überall hinschauen. Jetzt also Libyen.

Man kann doch all das schöne Öl nicht einem verrückten Diktator überlassen!

Ich weiß nicht ... irgendwann einmal vor langer Zeit kam ein Teil der Grünen aus der Friedensbewegung. Heute fragt man sich, ob so eine Antwort nicht doch von der FPÖ kommt. Anscheinend hat da kaum eine(r) in Ihrer Partei mehr Probleme mit "militärischer Friedenssicherung". Mit der österreichischen Verfassung sowieso nicht. Am Verbiegen der
Neutralität beteiligt Sie sich ja gerne, spätestens seit der Ratifizierung des unseligen EU-"Reformvertrages".

Es ist einfach eine Schande.

Verärgert grüßt
Subhash


Lieber Grüner Parlamentsklub!

Wenn ich daran denke, wie ich mich damals - vor vielen Jahren - noch als Gründungsmitglied der Alternativen Liste Österreichs beteiligte mit der Hoffnung, hier entstünde eine Partei, die getragen von gewaltfreien Prinzipien sein könnte, wenn ich dies nun mit eurer Positionierung zu den Battlegroups vergleiche, dann merke ich: hier liegen Welten dazwischen. Unterm Strich kommt doch bei eurer Entscheidung vom 14. 4. ein Ja zu den Battlegroups heraus. Von den Grünen hätte ich mir eine weniger kriegerischere Politik erwartet. Damit seid ihr auch so weit weg von dem Ur-Anspruch, eine parlamentarische Kraft für friedensbewegte Menschen in Österreich zu sein.

Schade
Klaus Heidegger