Als Interessensvertreter für alle Arbeitnehmer möchte ich wieder einen Fall aufzeigen und alle anderen damit warnen, sowie zum Beitritt zur Gewerkschaft empfehlen.
Ich bin nicht nur Betriebsrat im KH Tamsweg, ich bin auch in der Arbeiterkammer als Kammerrat tätig. Somit interessieren mich alle Bereiche. Natürlich ist mein Spezialgebiet die Gesundheit und hier möchte ich über einen Fall berichten.
Vor kurzem wurde meine Frau in der Ordination Dr.Liederer (Orthopäde) gekündigt. Lt. Aussage von diesem, musste dies so sein, wenn er die Ordination übergibt. Diese Tatsache wurde als korrekt angesehen und sie hat gleich unterschrieben. Hier ist der erste Fehler passiert: NIE gleich unterschreiben, auch wenn gesagt wird, dass das seine Richtigkeit hat. Man hat immer 3 Tage Zeit. Es wurde auch gesagt, dass sie unter der neuen Führung vorerst weiterarbeiten kann und das war auch der Fall.
Mit der neuen Arbeitgeberin hat sie einen neuen Dienstvertrag bekommen - sie hat dazu gelernt und ihn über die Gewerkschaft prüfen lassen. So einen Dienstvertrag habe ich noch nie gesehen, 9 Seiten nur zu Gunsten des Arbeitgebers. Da meine Frau diesen Job behalten wollte, haben wir nur einige rechtswidrige Dinge beanstandet. Die neue Arbeitgeberin hat dies prompt geändert.
Die Einstufung der Berufsjahre und der Berufsgruppe war falsch und zu Ungunsten der Dienstnehmerin. Da aber die Bezahlung über den Kollektivvertrag erfolgte, wurde es seitens meiner Frau nur angesprochen, aber nicht im DV korrigiert.
Wieder zeigt das: wenn unterschrieben ist, zählt das als Einzelvertrag und man muss streiten. In diesem Fall würden in den meisten Fällen die Arbeitnehmer gewinnen, da dieser Dienstvertrag gegen Gesetze verstößt und mit Hilfe der Gewerkschaft hält das nicht.
Mein Aufruf ist jetzt: Gewerkschaftsmitglied werden!!
Das Beste kommt aber noch: nach 3 Wochen wurde ohne Vorwarnung das Dienstverhältnis ohne Angaben von Gründen gelöst, da sie aufgrund des neuen Dienstvertrages nach 5 Jahren bei Dr. Liederer wieder mit einer Probezeit anfing.
Wäre es nicht zu einer Kündigung gekommen sondern zu einer Übernahme, wäre eine Kündigungsfrist einzuhalten gewesen und eine Kündigungsentschädigung zu zahlen gewesen.
Als Interessensvertreter kann ich nur appellieren, nichts ohne zu lesen oder lesen zu lassen zu unterschreiben.
Nur zum Thema „ich kann dem Arbeitgeber vertrauen"?
Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Gruber Rupert, Mitglied der Fachgruppenvereinigung für Gesundheits- und Sozialberufe