Ein (warum wohl?) nicht abgedruckter Leserbrief an die OÖ-Nachrichten zum Artikel "Erster Tunnel-Durchschlag beim Westring" (7.9.2021).
A26-Autobahn bewirkt 30.000 zusätzliche (!) Autofahrten ins Stadtzentrum
Die Aussage von LH Stelzer, die A26-Westring-Autobahn werde „eine merkbare Entlastung bringen“ und die Behauptung der ASFINAG, das Verkehrsaufkommen auf der Nibelungenbrücke werde „um etwa 20.000 Fahrzeuge pro Tag zurückgehen“ (sh. OÖN, 7.9.2021), haben einen Schönheitsfehler: Sie widersprechen eklatant den Zahlen, die die ASFINAG selbst im Zuge der Umweltverträglichkeitserklärung abgegeben hat: Die damals angegebenen ASFINAG-Zahlen: Die A26-Westring-Autobahn wird nach Fertigstellung knapp 30.000 zusätzliche (!) Autofahrten täglich ins Linzer Stadtzentrum führen. Das Verkehrsaufkommen auf der Nibelungenbrücke wird nur geringfügig sinken, dafür das durch die geplanten Autobahntunnel zum Hauptbahnhof umso gewaltiger ansteigen (sh beiliegende Grafik). Das Bahnhofsviertel, in dem sich das Verkehrsaufkommen in etwa verdoppeln wird, wird zur Verkehrshölle.
Die ASFINAG-Zahlen bestätigen damit die alte Regel: Wer Straßen sät, wird Autoverkehr ernten. Wer die Belastung durch den Autoverkehr wirklich senken will, muss ab sofort dem öffentlichen Verkehr den Vorrang geben. Konkret: Statt die A26-Bahnhofsautobahn zu bauen, sofort die Mühlkreisbahn über die neue Eisenbahnbrücke und die bereits existierende Hafenbahn zum Hauptbahnhof durchbinden! Das rasche Verlegen von Schienen auf der Eisenbahnbrücke wäre dafür freilich von Vorteil.
Mit freundlichen Grüßen
Gerald Oberansmayr (Linz)
>> Hinweis: Ausführlichere Informationen zu diesem Thema auf der Webpage der Volksbefragung über die A26-Bahnhofsautobahn: https://www.volksbefragung-a26-bahnhofsautobahn.at/argumente/