Anlässlich des 80. Jahrestages des Beginns des 2. Weltkrieges lädt die Solidarwerkstatt alle Interessierten am 1. September 2019 zu einer Friedenswanderung und zu einem Vortrag zur Geschichte des Panzerwerks in St. Valentin ein. Treffpunkt ist 11 Uhr beim Bahnhof in St. Valentin.

Am 1. September dieses Jahres jährt sich zum 80. Mal der Beginn des 2. Weltkrieges infolge des Angriffs der deutschen Wehrmacht auf Polen. Die deutschen Eliten unter Führung Adolf Hitlers hatten - wieder einmal - "Vabanque" gespielt und zum zweiten Mal in der Geschichte einen Weltkrieg ausgelöst, der 55 Millionen Menschen das Leben kostete.

Die Rolle von Österreich, das nach der gewaltsamen Annexion zur germanischen "Ostmark" verkommen war, nicht nur als Sprungbrett nach Südosteuropa sondern auch als verlängerte Werkbank der großdeutschen Rüstungsindustrie, dürfte immer noch nicht hinlänglich und allgemein bekannt sein. Aus diesem Grund lädt die Solidarwerkstatt Österreich am 1.September zu einer Friedenswanderung nach St. Valentin zur ehemaligen "Spielzeugfabrik" ein. Im unter diesen Tarnnamen errichteten "Nibelungenwerk" produzierte die großdeutsche Wehrwirtschaft nämlich nicht nur den Standardpanzer IV, sondern auch das auf Grundlage des Prestigeprojektes "Porsche Tiger" konzipierte Jagdgeschütz "Ferdinand" sowie den Panzerkoloss "Jagdtiger".

Nach dem unvorstellbaren Grauen des Weltenbrandes waren die Österreicherinnen und Österreicher überzeugt, die entscheidenden Lehren aus der Geschichte gezogen zu haben: Nie wieder deutsche Großindustrie auf österreichischem Gebiet, nie wieder deutsche Soldaten auf österreichischem Boden, nie wieder Teil eines Militärbündnisses sein. Auf dem soliden Fundament dieser Prämissen wurde schließlich die 2. Republik Österreich errichtet und am 15. Mai 1955 durch den Staatsvertrag besiegelt. Wenige Monat später erklärte sich das souveräne, unabhängige Österreich für IMMERWÄHREND NEUTRAL.

Umso schauderhafter freilich ist die Tatsache, dass im Jahre 2019 die einst so klar erkannten Lehren beinahe völlig vergessen scheinen. Österreich ist durch die EU-Mitgliedschaft wieder Teil eines von Deutschland dominierten wirtschaftlichen und militärischen "Großraums" geworden. Mit der jüngsten Teilnahme Österreichs an der "Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit (EU-SSZ bzw. PESCO) wird die nun schon seit Jahren betriebene Aushöhlung der Immerwährenden Neutralität weiter fortgesetzt. Die EU-SSZ treibt eine gewaltige Aufrüstungsspirale an; für Österreich bedeutet das mittelfristig eine Verdreifachung der Militärausgaben und die Verpflichtung zur Teilnahme an EU-Militäreinsätzen.

Mit unserer Friedenswanderung am 1. September wollen wir auf diesen unerträglichen Umstand hinweisen. Wir sagen: Die Waffen nieder! Ja zur Neutralität! Nein zur EU-SSZ!

Wir laden alle Interessierten recht herzlich zu dieser Friedenswanderung ein!

Hier das Programm dieser Friedenswanderung am So, 1. 9. 2019

11:00 Treffpunkt Bahnhof St. Valentin

Hinweis: Railjet, Abfahrt Salzburg 9:12, Ankunft St. Valentin 10.44, Railjet, Abfahrt Wien: 9:55 Ankunft St. Valentin 11:11

11:15 Begrüßung: Bürgermeisterin Kerstin Suchan-Mayr am Park&Ride Parkplatz beim Bahnhof St. Valentin vor der Gedenktafel der ÖBB
Anschließend Fahrt zum Gasthof Reisinger, St. Pantaleon-Erla

12.00 Vortrag: Panzer aus der Spielwarenfabrik, Mag. Josef Reisinger, MA BA

13.00 Möglichkeit zum Mittagessen im Gasthof Reisinger

14.30 Besuch der zeitgeschichtlichen Expositur des Museums St. Valentin

15.30 Wanderung nach Herzograd, zur Gedenkstätte am Anna-Strasser-Platz

17.00 Friedenskundgebung an der Gedenkstätte: Statements von Leo Gabriel (Journalist), Hort Huemer (Arbeiterbetriebsrats-Vorsitzender, Bosch-Rexroth), Norbert Bauer und Boris Lechthaler (Solidarwerkstatt)

Musikalische Begleitung:  Erwin Bartsch

18.00 Ende

Die Teilnahme ist kostenlos. Wir ersuchen um Anmeldung: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!