Die THY-Beschäftigten stellen mehr als ein Drittel der insgesamt 33.000 Beschäftigten in der Branche und der Tarifvertrag wäre daher auch für die restlichen Betriebe verbindlich gewesen. Nachdem monatelang verhandelt und anschließend die Schlichtung auch ohne Erfolg zu Ende ging, war ein Streik unvermeidbar geworden. Gewerkschaft Hava-Is beabsichtigte 6 Tage nach dem Schlichterspruch zum Streik aufzurufen. Der Arbeitgeber und die Regierung versuchten juristisch den Streik abzuwenden. Das Gericht akzeptierte die Anzeige und vertagte die Hauptverhandlung auf September 2012, womit der Streik juristisch bis dahin verhindert wurde. Im Klartext heißt das: in der Hochsaison, in der der Streik seine größte Wirkung zeigen würde, können die Beschäftigten nicht streiken. Doch die Beschäftigten wollten diese Entscheidung des Gerichtes nicht hinnehmen. Daraufhin beantragte die Regierung eine Gesetzesänderung, womit der Streik im Luftverkehr verhindert werden soll.
Die Beschäftigten kämpfen gegen das Streikverbot
Hava-Is ist einzig organisierte Gewerkschaft in dieser Branche. Die Mitglieder dieser Gewerkschaft kämpfen von Anfang an gegen das Verbotsvorhaben der AKP-Regierung. Sie legten für einen Tag die Arbeit nieder, als der Gesetzesentwurf im Parlament behandelt wurde. Um den Kampfgeist der ArbeiterInnenzu schwächen, wurde gegen Hunderte von ihnen die Kündigung ausgesprochen. Die Beschäftigten jedoch setzen unbeeindruckt ihren Kampf fort. Die Regierung zeigte auch in diesem Fall ihr wahres Gesicht. Die Beschäftigten fordern Lohnerhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen. Die Regierung hält mit faschistischen Methoden dagegen. Diese Angriffe der Regierung sind auch als eine Mahnung gegen die gesamte ArbeiterInnenschaft zu verstehen. Falls die Regierung, sowohl im Inland als auch aus dem Ausland, nicht genügend Widerstand spürt, werden Streikverbote sicherlich auch in anderen Bereichen ausgeweitet.
SOLIDARITÄT JETZT!
Auch in vielen Ländern Europas werden die Beschäftigten, welche die Lasten der Wirtschaftskrise nicht tragen wollen, unter massiven Druck gesetzt. In Italien, Portugal, Spanien und Griechenland werden die hart erkämpften Rechte abgebaut, Streiks verboten und die Tarifvereinbarungen aufgehoben. Die Angriffe der AKP-Regierung gegen die Beschäftigten ist als ein Teil der neoliberalen Politik in den europäischen Ländern zu verstehen.
Deshalb rufen wir alle Arbeiter und die Werktätigen auf, sich mit den ArbeiterInnen der THY zu solidarisieren und gegen das Streikverbot zu protestieren. Unterschriftenliste gegen das Streikverbot kann hier heruntergeladen werden: http://www.werkstatt.or.at/index.php?option=com_docman&task=doc_download&gid=173&Itemid=49
Anschrift: Gudrunstr.133, 1100 Wien E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! www.didf.at