Die UnterzeichnerInnen dieses Offenen Briefes setzen sich für die Steigerung der österreichischen Beiträge zum World Food Programm ein, um den betroffenen Menschen effektiv zu helfen. Wer diesen Offenen Brief unterstützen will, bitte um Rückmeldung an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Offener Brief an die österreichische Bundesregierung:
Erhöhung der Beiträge für das World Food Programme

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Nehammer,
sehr geehrter Herr Außenminister Schallenberg,

durch die Krisen der vergangenen zwei Jahre haben sich global die Hungerkatastrophen vervielfacht und das Leben vieler Menschen ist gefährdet. Vor eineinhalb Jahren haben wir, Mitglieder der Zivilgesellschaft wie auch diverser Organisationen, daher einen Offenen Brief an die Bundesregierung gerichtet und uns für eine Erhöhung der österreichischen Beiträge zum World Food Programme eingesetzt. Gefreut hat uns daher, dass im vergangenen Jahr der österreichische Beitrag auf nahezu 18 Millionen Euro erhöht wurde, und dass Sie sich insbesondere in Äthiopien für eine Linderung der prekären humanitären Situation eingesetzt haben. Außerdem erachten wir es als positiv, dass unlängst bekannt gegeben wurde, dass der Beitrag auf 20 Millionen erhöht werden soll.

Dennoch wenden wir uns erneut an Sie. Wie Ihnen bekannt ist, finden wir 2022 eine noch größere Bedrohung der Ernährungssicherheit vor. Durch Krieg, Klimaveränderungen und Folgen der Pandemie bedingt sind es bereits 2,5 mal so viele Menschen als im Jahr 2019, die von extremem Hunger bedroht sind. Zudem sind die Kosten der Arbeit des WFP gestiegen. (1, 2) Eindringlich warnt das WFP davor, dass global eine historische Hungerkrise droht und hart erarbeitete Entwicklungsfortschritte auf dem Spiel stehen.

Wir setzen uns daher erneut ein, dass diese besonderen Umstände noch stärker gewichtet werden und der Betrag Österreichs über die bekanntgegebene Aufstockung hinaus angehoben wird, um dem weiterhin gestiegenen Bedarf nachzukommen und betroffenen Menschen effektiv zu helfen. Martin Frick, der Leiter des World Food Programmes für Deutschland, Österreich und Liechtenstein betonte in einer Aussendung vergangenes Jahr: „Wir freuen uns, mit Österreich einen Partner an unserer Seite zu haben, der mit uns schnelle und innovative Hilfe weltweit ermöglicht. Angesichts nie dagewesener humanitärer Not hoffen wir, dass sich das Engagement weiter verstetigt und auch ausgebaut wird.“ (4)

Wir dürfen angesichts der Problemlage nicht unter unseren Möglichkeiten zurückbleiben. Daher erachten wir weiterhin eine Aufstockung des österreichischen Beitrags auf das Niveau Dänemarks (aktuell ca. 51 Millionen Euro; 5) und eine rasche Zahlung als essenziell, um Krisen und Konfliktherde unmittelbar abzuwenden, bevor sie unüberschaubar werden. Weiters sprechen wir uns für eine insgesamte Erhöhung der Beiträge für Entwicklungszusammenarbeit aus, um sich dem 0,7-Prozent-Ziel anzunähern. Damit kann Österreich seinen Einsatz für das Menschenrecht auf Nahrung und Leben angemessen fortführen.

Freundliche Grüße

Norbert Bauer, Betriebsrat
Henrike Brandstötter, Abgeordnete zum Nationalrat
Assoz.-Prof. Mag. Dr. Claudia Brunner, Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung, Institut für Erziehungswissenschaften und Bildungsforschung, Universität Klagenfurt
Univ.Prof. Dr. Christian Freilinger
Ingomar Glatz, MSc, BSc, Geograph, Innsbruck
Dr. Wilfried Graf, Konfliktberater, Direktor Herbert C. Kelman Institute
Hannes Heide, Mitglied des Europäischen Parlaments
Mag. Hans Holzinger, Senior Adviser der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, Stv. Vorsitzender des Entwicklungspolitischen Beirats des Landes Salzburg
Roswitha Hölzl, Linz
Dr. Martina Kopf, Senior Lecturer, Institut für Afrikawissenschaften, Universität Wien
Gerhard Kofler, Friedensaktivist
Adalbert Krims, Vizepräsident Pax Christi Österreich
Stephanie Krisper, Abgeordnete zum Nationalrat
Dr. Maximilian Lakitsch, Fachbereich Global Governance am Institut für Rechtswissenschaftliche Grundlagen, Universität Graz
Boris Lechthaler, Solidarwerkstatt Österreich
Alfons Leopold, Wien
Udo Martin, Salzburg
Susanne Müller, Alkoven
Gerald Oberansmayr, Solidarwerkstatt Österreich
Andreas Oberprantacher, Professor für Praktische Philosophie und Studienbeauftragter des MA-Studiums Friedens- und Konfliktforschung, Universität Innsbruck
Assoz.-Prof. MMag. Dr. Regina Polak MAS, Institutsleitung Institut für Praktische Theologie, Fachbereich Pastoraltheologie und Kerygmatik, Katholisch-Theologische Fakultät Universität Wien
Rudolf Schober, Ottensheim
Elfriede Schoitsch, Wien
Elfriede Schuh, Wien
Andreas Schütz, BA
Eveline Steinbacher, Linz
Dr. Günther Sidl, Mitglied des Europäischen Parlaments
Johanna Weichselbaumer, Akloven
Univ.-Prof. Dr. Josef Weidenholzer, em. Mitglied des Europäischen Parlaments
Mag. Michael Wögerer, Projektleiter von weltumspannend arbeiten
Paul M. Zulehner, em. Prof., Pastoraltheologe, Religions- und Werteforscher, Wien
Internationaler Versöhnungsbund, österreichischer Zweig

(November 2022)

 Referenzen: