Abgesehen wahrscheinlich von eSwatini/Swasiland gibt es kaum ein Land in Afrika, das in solchem Ausmaß politisch auf seinen Chef reduzierbar ist. Dass das zu Togos Kolonialzeit so war, ist wenig überraschend, waren die Vertreter Berliner oder Londoner oder Pariser Oberhoheit doch einfach militärisch haushoch überlegen.


Weniger selbstverständlich ist, wie kurz die politische Freiheit in Togo währte, nachdem es 1960 wie die anderen französischen Kolonien unabhängig geworden war. 1963 wurde Sylvanus Olympio bei einem Putsch ermordet, er war der erste Präsident des Landes. Anders als in eSwatini/Swasiland heißt der große Chef in Togo nicht König, sondern Präsident. Aber vererbbar ist dieses Amt seit 1967 nichtsdestoweniger. Lauschen wir dem großen Ahmadou Kourouma, wenn er nächtens am Lagerfeuer den Großen Jäger für seine Herrschaft zur Rechenschaft zieht: Sollten die StaatsbürgerInnen es eines Tages müde werden, ewig für den Gleichen zu stimmen, so würden die wilden Tiere aus dem Busch in die Wahllokale kommen und ihn einstimmig zum Chef küren[1].

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