Das Volk darf selten mitreden. Ob es sich nun um Demokratien handelt oder nicht, Entscheidungen werden an seiner statt getroffen. Das Volk ist in Demokratien zwar theoretisch der Souverän, aber seine sehr relative Macht kann es nur alle paar Jahre ausüben, wenn es Wahlen gibt – und bei denen ist die Auswahl in der Regel eine sehr beschränkte. Von Günther Lanier, Ouagadougou, 22.1.2020.

Einen direkten Einfluss auf sein Schicksal haben die WählerInnen, wenn eine Volksabstimmung[1] abgehalten wird. In Österreich wurde zum Beispiel das wahlberechtigte Volk am 5. November 1978 gefragt, ob das bereits gebaute Atomkraftwerk in Zwentendorf wirklich in Betrieb gehen sollte. Das Nein des Volkes wurde von seinen MachthaberInnen in der Folge tatsächlich respektiert. Doch als es Ende 2017 um die wohl ebenso wichtige Frage ging, ob sich Österreich an der Kriegstreiberei von Merkel & Co beteiligen solle, wurde über die Köpfe aller, sogar über die Köpfe der ParlamentarierInnen hinweg entschieden[2], dass ja. Ja, PESCO[3] (Ständige Strukturierte Zusammenarbeit), auch wir rüsten auf! Schließlich gilt es, unsere europäische Festung gegen die MigrantInnen zu verteidigen und vor der gelben Gefahr zu schützen.

In Westafrika ist das nicht viel anders...

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