ImageAm Fr, 26. Juni 2015 veranstaltet die Solidarwerkstatt gemeinsam mit anderen NGOs - DIDF-Jugend , Pax Christi OÖ , VGT/Veggies Linz , IPPNW - zum zweiten Mal die Lange Nacht des Friedens. Ort: Schillerpark/Linz, beim Friedensdenkmal.
Ab 16 Uhr stellen verschiedene Friedensorganisationen ihre Arbeit vor.
Ab 19 Uhr gibt es ein Konzert mit dem WanDeRer-Trio
Hier der Aufruf der Solidarwerkstatt für die Lange Nacht des Friedens 2015.



LANGE NACHT DES FRIEDENS

  • Die Waffen nieder!
  • Aktiv neutral statt EU-militarisiert!
  • Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!

Heuer feiern wir den 70 Jahrestag des Endes des 2. Weltkriegs und der Befreiung Österreichs vom NS-Terrorregime. Wir nehmen das zum Anlass, um bei unserer „2. Langen Nacht des Friedens“ nicht nur über die Ursachen von Krieg, sondern auch über die Herausforderungen der Friedensbewegung zur Verhinderung von Krieg und Aufrüstung nachzudenken. Die Friedensbewegung ist seit den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts in eine Krise geraten, da es den Mächtigen teilweise gelungen ist, ihre Kriege um Rohstoffe und geopolitische Vorherrschaft als „humanitäre Interventionen“ zu tarnen. Diese Krise gilt es zu überwinden. Im Sinne der großen österreichischen Friedenskämpferin Bertha von Suttner rufen wir daher auch heuer wieder auf: „Die Waffen nieder!“ Das halten wir für umso wichtiger, als EU-Spitzenpolitiker in Richtung einer EU-Armee für globale Kriegseinsätze drängen und die EU-Staatschefs neue milliardenschwere Rüstungs- und Überwachungsprogramme gestartet haben, an denen sich auch die österreichische Regierung beteiligt.

  • Die Solidarwerkstatt unterstützt gemeinsam mit 14 weiteren Friedensorganisationen den Aufruf „Drohnen-Krieg – Nein Danke!“, der sich für ein neutrales Österreich ausspricht, das bei den EU-Kampftruppen, der EU-Rüstungsagentur und deren Militarisierungsprojekten (z.B. Drohnen) nicht mehr mitmacht. Wir wollen keine österreichischen SoldatInnen in EU- und NATO-Kriege schicken! Wir fordern Zivilklauseln an unseren Hochschulen, weil wir Forschung für den Frieden und nicht für den Krieg wollen! Geld für Bildung, Soziales und Gesundheit statt für Aufrüstung und überbordende Überwachungsmaßnahmen!

  • Wir treten für eine aktive Friedens- und Neutralitätspolitik Österreichs, ein. Wir wollen ein weltoffenes Österreich, das sich gemeinsam mit anderen Neutralen und Blockfreien für Abrüstung, für die Überwindung von Militärblöcken sowie friedliche Konfliktlösung und den Abbau struktureller Gewalt engagiert.

  • Die sog. zivile und die militärische Nutzung der Atomenergie sind zwei Seiten einer Medaille. Österreich finanziert durch seine Mitgliedschaft bei EURATOMdie Atomwirtschaft jedes Jahr mit hohen Millionenbeträgen aus unseren Steuergeldern. Wir fordernden sofortigen Ausstieg Österreichs aus EURATOM, damit Österreich eine glaubwürdige Politik für den Ausstieg aus der Atomenergie und die Abschaffung aller Nuklearwaffen, betreiben kann.

  • Aggressive Freihandelspolitik führt zu Armut und Krieg. Alle Länder in der „europäischen Nachbarschaft“, die sich EU-Freihandelsdiktaten verweigert haben (Jugoslawien, Libyen, Syrien, Ukraine) sind zum Ziel direkter oder indirekter Interventionen geworden, die dort eine Spirale der Gewalt und des Terrors in Gang gesetzt haben. Wir rufen daher den Nationalrat auf, die Forderungen der parlamentarischen Bürgerinitiative „Fair-Handel(n) statt Frei(?)handel!“ umzusetzen!

  • Diese Freihandels- und Kriegspolitik zerstört die Lebensgrundlagen vieler Menschen und zwingt sie zur Flucht. Ein unnmenschliches EU-Grenzregime trägt Mitschuld am Tod zehntausender Menschen, die im Mittelmeer ertrinken. Wir fordern eine humane Asylpolitik und den Ausstieg Österreichs aus FRONTEX und den Dublin-Verordnungen der EU. Nicht die Flüchtlinge, sondern die Ursachen der Flucht müssen bekämpft werden! 

  • Wir fordern den Austritt Österreichs aus dem Auswärtigen Dienst der EU, der in der Ukraine mit rechtsextremen und antisemitischen Kräften kollaboriert und Neofaschisten zu höchsten Regierungsämtern verholfen hat, um Konzerninteressen und EU-Machtexpansion gewaltsam durchzusetzen. Wir wollen, dass sich Österreich im Ukrainekonflikt endlich für Entspannung und Dialog einsetzt, statt im Rahmen der EU-Außenpolitik weiter Öl ins Feuer zu gießen! Wir fordern die Unterstützung der UN-Resolution gegen die Verherrlichung des Nationalsozialismus!

Neutralität, also die Selbstverpflichtung sich an keinen Kriegen beteiligen, ist die friedenspolitische Lehre, die wir im 20. Jahrhundert aus der Verstrickung in zwei mörderische Weltkriege gezogen haben. Angesichts neuer Großmachtskonflikte ist Neutralität im 21. Jahrhundert moderner und zukunftsfähiger denn je. Damit völlig unvereinbar ist die Unterordnung unter EU-Verträge, die zur ständigen militärischen Aufrüstung verpflichten, militärische Beistandsverpflichtungen wie die NATO enthalten und globale Kriegseinsätze sogar ohne UN-Mandat ermöglichen. Gemeinsam mit anderen Friedensorganisationen rufen wir daher zu gemeinsamen Friedensaktionen am 26. Oktober 2015 auf – dem 60. Jahrestag der Beschlussfassung der immerwährenden Neutralität.

Setzen wir gemeinsam bei der „Langen Nacht des Friedens“ in diesem Sinne ein Zeichen!

>Die Waffen nieder! Aktiv neutral statt EU-militarisiert! Nie wieder Krieg – nie wieder Faschismus!