Am 24. März jährt sich der NATO-Angriffskrieg gegen die BR Jugoslawien zum 20. Mal. Zum Gedenken an die NATO-Aggression finden am 23. und 24. März in Wien Veranstaltungen und eine Antikriegs-Demonstration statt. Die Solidarwerkstatt ist einer der Mitveranstalter. Hier ein Überblick.

GEDENKEN AN DIE NATO-AGGRESSION 1999

Film von Boris Malagurski

THE WEIGHT OF CHAINS

Sa, 23. März 2019

Ort: @ ÖGB RIVERBOX
Johann-Böhm-Platz 1, 2. Stockwerk / Lift A

18:00 Uhr: Einleitung von David Stockinger
18:30h... Film: The Weight of Chains von Boris Malagurski
20:30h... Diskussion mit dem Regisseur

(im engl. Originaltitel mit serbischer Untertitelung)

Boris Malagurski ist ein kanadisch-serbischer Regisseur. Seine Dokumentationen beschäftigen sich mit den Auswirkungen der teils auch militärisch erzwungenen neoliberalen Maßnahmen auf die Gesellschaften des ehemaligen Jugoslawiens und die Rolle, welche die USA, NATO und die EU bei der Zerschlagung Jugoslawiens spielten.


 

Symposium

Zwanzig Jahre NATO-Krieg gegen Jugoslawien – hat der Balkan eine Zukunft?

ab 13 Uhr, ÖGB-Haus, Riverbox, Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien

mit Petritsch, Hofbauer, Gritsch, Reljić, Pernar, Civikov

* Germinal Civikov, bulgarisch-niederländischer Germanist, Autor von Büchern zum Jugoslawienkrieg und zum Milošević-Prozess

* Ivan Pernar, Mitglied des kroatischen Parlaments und Kritiker von
NATO und EU

* Slobodan Reljić, serbischer Journalist, ehemaliger Chefredakteur des politischen Magazins NIN und Soziologe

* Kurt Gritsch, Historiker und Autor des Buches „Krieg um Kosovo. Geschichte, Hintergründe, Folgen“

* Wolfgang Petritsch, ehemaliger EU-Gesandter für den Kosovo,
Chefverhandler in Rambouillet und Hoher Repräsentant in
Bosnien und Herzegowina

* Hannes Hofbauer, Verleger, Historiker und Autor zahlreicher Bücher über Osteuropa und den Balkan

Vor zwanzig Jahren griff die NATO Jugoslawien an. Die Operation Allied Force, der erste große Krieg auf europäischem Boden seit 1945, war weder durch ein UNO-Mandat gedeckt noch durch das Eintreten des Bündnisfalls zu rechtfertigen. Dieser völkerrechtwidrigen Militärintervention war ein Jahrzehnt von bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen vorausgegangen, mit starker ausländischer Einmischung. Österreich und die EU hatten ihre Hände mit im Spiel. Nach wie vor dominiert ein Gut-Böse-Narrativ, in dem sich der Westen die Rolle der für Humanität und Ordnung sorgenden Polizei zuschreibt, während Serbien, damals Jugoslawien, noch immer der Part des Aggressors zuteil wird. Tatsache ist jedoch, dass danach ein Staat nicht mehr existierte, dar einen selbstständigen Entwicklungsweg unternommen und die Überwindung von Nationalitätenkonflikten durch Integration sich zum Ziel gesetzt hatte.

Wir wollen im historischen Abstand die offizielle Darstellung auf den Prüfstand stellen:

Führten die Nato-Bomben und EU-Protektorate tatsächlich zu einer demokratischen Stabilisierung im ehemaligen Jugoslawien? Haben die Westintegration und der damit einhergehende Wirtschaftsliberalismus Früchte getragen? Und: funktioniert das Zusammenleben der Nationalitäten heute besser?

Die weinende Wand / Zid plače - Austellung des Vereins Prosvijeta

Veranstalter: Komitee 20 Jahre Nato-Krieg gegen Jugoslawien

Unterstützt von: Serbisch-Österreichische Solidaritätsbewegung, Gewerkschaftlicher Linksblock ÖGB, Solidarwerkstatt, Antiimperialistische Koordination, Dachverband für serbische Vereine in Wien, Prosvijeta, Komintern, Partei der Arbeit


DEMONSTRATION

20 Jahre: GEDENKEN AN DIE NATO-AGGRESSION 1999

Sonntag, 24.03.2019

Treffpunk: 18:00 Uhr, Ballhausplatz, 1010 Wien
Gedenkkundgebung: 19:00 Uhr, Stock-im-Eisen Platz, 1010 Wien

WIR DEMONSTRIEREN, WEIL:

Den Serbinnen und Serben Unrecht getan wurde. Man machte sie zum Feindbild, weil viele Widerstand leisteten. Bis heute bleibt diese Darstellung unhinterfragt und die Aggression gegen sie ungesühnt.

Darauf aufbauend werden neue Feindbilder produziert, Widerstand verfemt, neue Kriege vom Zaun gebrochen. Die Expansion der NATO geht weiter: im Baltikum, in Montenegro, in Mazedonien, im Kaukasus, in der Ukraine. Die Kriegsgefahr steigt mit dem Vordringen, aber auch der Widerstand.

Hinter der NATO unter US-Vorherrschaft kommt die EU unter deutscher Vormacht, die sich ebenfalls militarisiert (Ständige Strukturierte Zusammenarbeit-PESCO). Der gemeinsame Markt und das Euro-Regime dienen den Starken. Der Süden, der Balkan und der Osten verarmen, während die deutsche Industrie von einem Rekordgewinn zum nächsten jubelt. So bleibt vielen nur die Auswanderung ins Zentrum, wo sie als billige Arbeitskräfte und Sündenböcke dienen...

FORDERUNGEN:

- Keine Beteiligung an der EU-Militarisierung – raus aus der Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit (EU-SSZ-PESCO)!

- Nein zur Erweiterung von Nato und EU!

- Völkerrecht und UN-Resolution 1244 respektieren!

- Frieden mit Russland!

- Wiederbelebung der österreichischen Neutralität!

Unterstützt von: Serbisch-Österreichische Solidaritätsbewegung, Gewerkschaftlicher Linksblock ÖGB, Solidarwerkstatt Österreich, Antiimperialistische Koordination, Dachverband für serbische Vereine in Wien, Prosvjeta, Komintern und Partei der Arbeit, KPÖ Steiermark