Rede des Klimaaktivisten Andreas Schütz beim Ostermarsch für Frieden und Abrüstung am 18. April in Linz.


Ich möchte in dieser kurzen Rede zwei Punkte beleuchten. Zum einen den Zusammenhang zwischen Krieg und den Bemühungen um Klimaschutz, zum anderen möchte ich Stellungnahmen aus der Klimabewegung in Russland und der Ukraine zitieren.

Der Zusammenhang zwischen Krieg und Klimaschutz

Dieser Krieg ist wie jeder auch aus Klimaschutzsicht tragisch. Die Einflüsse der Klimakrise sind jetzt schon spürbar. Klimaschutz bedeutet, Leben und Lebensqualität zukünftiger Generationen zu schützen. Wobei die bedrohte Zukunft sehr nahe gerückt ist. Daher ist er auch jetzt genauso wichtig wie immer.

Auf welche Arten kann Krieg den Klimaschutz bedrohen?

  • Er bremst den Prozess des Klimaschutzes und notwendige Kooperationen.
  • Die Rüstungsindustrie und die Einsätze der Waffen stoßen Treibhausgase aus.
  • Das Thema Klimaschutz, das zwischenzeitlich mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt ist, rückt in den Hintergrund.
  • Klimabewegungen wie Fridays for Future in der Ukraine und Russland gleichermaßen sehen sich behindert in ihrer Arbeit. Aktivist*innen sind von der Gewalt bedroht.
  • Im schlimmsten Fall droht eine weitere Rüstungsspirale, die in allen betroffenen Ländern das Geld für klimarelevante Investitionen verschlingt.
  • Bei der aktuellen Entwicklung, Erdgas aus zum Beispiel Katar zu kaufen, wird weitere Infrastruktur für fossile Brennstoffe gebaut. Das in dem Jahrzehnt, in dem man fossile Infrastruktur rückbauen müsste.
  • Die Sorge um Knappheit bei fossilen Brennstoffen stärkt die Position und Verhandlungsmacht von Öl-/Gaskonzernen gegenüber Regierungen. Die hohen Preise bringen weiteres Geld in ihre Kassen.

Daher braucht es dringend, wie heute vielfach erwähnt, eine schnelle Verhandlungslösung und Frieden - auch aus Sicht des Klimaschutzes. Denn in den nächsten Jahren müssen die notwendigen Weichen gestellt werden.

Eine wichtige konkrete Frage, die sich im Moment stellt, ist die, wie man mit der Abhängigkeit von Gas, das ja vielfach aus Russland importiert wird, umgeht. Öfter wird die Forderung nach einem Embargo formuliert. Im Sinne des Klimaschutzes braucht es auf jeden Fall ein Bekenntnis zu starker Reduktion und letztlich einem Ausstieg in absehbarer Zeit. Die Frage ist daher letztlich nicht die, ob, sondern wann man aus den Gasimporten aussteigt.

Stimmen der Klimabewegung in der Ukraine und Russland

Sowohl Fridays for Future in Russland als auch in der Ukraine haben sich zu diesem Thema geäußert. Ihre Zitate sollen abschließend - nicht weiter kommentiert  - für sich stehen, um auch ihre Stimme zu hören.

Fridays for Future Russland: "Alle Kriege sind Kämpfe um Ressourcen, inklusive diesem in der Ukraine. Putin versucht, den Status quo aufrechtzuerhalten, in dem fossile Brennstoffe regieren, aber die Ära der fossilen Brennstoffe kommt zu einem Ende."

Und Fridays for Future Ukraine: "Dieser Krieg findet mitten in Europa statt, und Europa finanziert ihn."