ImageAls Hauptgrund für die militärischen Attacken von USA, Frankreich, Großbritannien dienten die landauf, landab verbreiteten Horrormeldungen, dass Gaddafis Kampfflugzeuge friedliche Demonstranten aus der Luft bombardiert hätten. Damit wurde letztlich der Kriegseintritt der Westmächte, allen voran von USA, Frankreich und Großbritannien, begründet. Viele Menschen haben das geglaubt. Nun schält sich immer mehr heraus, dass auch dieser Krieg mit einer Lüge begonnen hat.

Bis heute existieren keine Belege für diese von Kampfjets verübten Massaker an der Zivilbevölkerung. Seit Beginn des Aufstands ist das russische Militär dank Satellitenüberwachung gut im Bilde darüber, was in dem nordafrikanischen Land geschieht. Wie Russia Today berichtete, hat die russische Aufklärung keinerlei Hinweise dafür gefunden, dass es zu Luftangriffen auf Demonstrationen kam. Man mag einwenden, dass Russland seine eigenen Interessen in dieser Region hat. Aber die westliche Satellitenüberwachung ist wohl keineswegs weniger im Bilde über die Geschehnisse in Libyen und hätte kein Problem, solche Angriffe zu dokumentieren - wenn es sie denn gegeben hätte. Dass es sie nicht gab, wird von einer Seite bestätigt, die wohl kaum im Verdacht der Kumpanei mit Gaddafi steht. Wir zitieren aus einer Pressekonferenz des US-amerikanischen Verteidigungsministers Robert Gates und seines Generalstabschefs Mike Mullen vom 1. März 2011:

Frage: „Sehen Sie einen Beweis, dass Gaddafi seine Leute aus der Luft beschießen ließ? Es gab solche Berichte, aber liegen Ihnen unabhängige Bestätigungen vor?“

Verteidigungsminister Gates: „Wir kennen diese Berichte, haben aber keine Bestätigung dafür.“

Admiral Mullen: „Das ist richtig, wir haben keinerlei diesbezüglichen Bestätigungen.“ (in: www.defense.gov)

Mittlerweile findet sich auch in der offiziellen westlichen Begründung für den NATO-Krieg nichts mehr über die angeblichen Jet-Massaker an friedlichen Demonstranten. Die Begründung wurde klammheimlich ausgetauscht, durch den Sprachgebrauch, dass Massaker Gaddafis „gedroht hätten“. Wie bequem: Damit kann sich in Zukunft für jeden Angriffskrieg einen Freibrief ausstellen.

Die Geschichte von den „Militärjetmassakern an friedlichen Demonstranten“ hat ihre Schuldigkeit getan, indem sie die Weltöffentlichkeit aufgepeitscht und auf die „Notwendigkeit“ eines westlichen Kriegs eingestimmt hat. Sie kann sich damit in die lange Ahnengalerie von Kriegspropagandalügen einreihen, z.B.:

- dem „Tonking-Zwischenfall“ im Jahr 1964, mit dem die USA ihren Einstieg in den Vietnamkrieg rechtfertigten.

- dem „Brutkasten-Massaker“, einer von einer amerikanischen PR-Firma im Auftrag des Pentagon inszenierte Horrorstory über Säuglinge, die angeblich von Irakischen Soldaten in Kuwait aus ihren Brutkästen gerissen wurden; sie lieferte den Stoff für den US-Angriff auf den Irak im Jahr 1991.

- dem „Massaker von Racak“, das 1999 den „Ausschlag“ für den NATO-Krieg gegen Jugoslawien gab; ein Jahr lang wurden die Untersuchungsergebnisse eines finnischen Ärzteteams dazu unter Verschluss gehalten - mit gutem Grund: sie belegten nämlich mitnichten die Version vom „Massaker“ an wehrlosen Zivilisten.

- dem sog. „Hufeisenplan“, der die geplante Massenvertreibung von Kosovo-Albanern durch serbisch-jugoslawisches Militär beweisen sollte, tatsächlich aber in der Propagandaabteilung der deutschen Bundeswehr entstanden war, um der nachlassenden Kriegsbegeisterung der Bevölkerung nach den NATO-Bombardements in Jugoslawien entgegenzuwirken.

- den „Massenvernichtungswaffen“ Saddam Husseins, die George W. Bush den Vorwand für den Einmarsch in den Irak 2003 lieferten, dann aber nie gefunden wurden. Jahre später entschuldigte sich der US-Verteidigungsminister Powell für diese Irreführung der UNO und der Öffentlichkeit.


Zur Geschichte der Kriegspropagandalügen siehe auch:

 

http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Medien/loquai.html

http://www.friwe.at/jugoslawien/krieg/propag/propanda.htm

http://www.heise.de/tp/artikel/21/21294/1.html

Bitte hier ONLINE unterschreiben: Keine österreichischen SoldatInnen nach Libyen!