fordert bereits 1,7 Mio ToteDer „Krieg gegen den Terror“ hat allein im Irak, in Afghanistan und Pakistan bis zu 1,7 Millionen Todesopfern geführt. Das ist das Ergebnis einer Studie des IPPNW („Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges“), die im Mai 2012 veröffentlicht wurde.

 

Die Autoren Joachim Guilliard, Lühr Henken und Knut Mellenthin haben für den Report systematisch wissenschaftliche Studien über die Toten auf beiden Seiten der Kriege im Irak, in Afghanistan und Pakistan zusammengestellt und aktualisiert.

So hat der Irak von der Invasion im Jahr 2003 bis heute 1,5 Millionen Todesopfer durch direkte Gewalteinwirkung zu verzeichnen. Grundlage dieser Berechnungen ist die medizinisch-epidemiologischen Studie in der Zeitschrift Lancet über die Mortalität im Irak, die im Jahr 2006 ein US-amerikanisch-irakisches Team unter der Leitung von Wissenschaftlern der Bloomberg School of Public Health (John Hopkins University) durchgeführt hat.

Was die Opferzahlen in Afghanistan betrifft, ist die Datenlage schlechter als im Irak. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Zahl der Kriegsopfer inklusive Mitarbeitern von Nicht-Regierungsorganisationen, afghanischen Sicherheitskräften, ISAF- und OEF-Soldaten keinesfalls unter 70.604 liegt. Wahrscheinlich ist die Anzahl getöteter Zivilisten höher als 43.000.

In Pakistan fielen bisher 2.300 bis 3.000 Menschen US-Drohnenangriffen zum Opfer, davon ca. 80% Zivilisten. Die weitaus größte Anzahl von Kriegsopfern (40.000-60.000) entsteht allerdings durch Kämpfe der von der US-Regierung unterstützten pakistanischen Armee mit unterschiedlichen Widerstandsgruppen.

In den Medien werden die Opferbilanzen dieser Kriege von USA, NATO und EU-Staaten weitgehend verschwiegen. Kein Wunder: Es handelt sich dabei um Kriegsverbrechen ungeheuren Ausmaßes. Die dafür politisch Verantwortlichen müssten, wäre der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag nicht ein Marionettentheater der westlichen Großmächte selbst, in den vordersten Sitzreihen auf den Anklagebänken Platz nehmen.
 
IPPNW- Report „Body Count - Opferzahlen nach 10 Jahren Krieg gegen den Terror“ unter http://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Frieden/Body_Count_Opferzahlen2012.pdf
 
Siehe auch:
„Der Frieden in Syrien wäre möglich, wenn alle die Wahrheit sagen würden.“
Interview des WERKSTATT-Blatts mit dem Journalisten und Friedenaktivisten Joachim Guilliard (Heidelberg, BRD) zu den Hintergründen und aktuellen Entwicklungen des Krieges in Syrien.http://www.werkstatt.or.at/index.php?option=com_content&view=article&id=695&Itemid=1