smartmeterDie Energieunternehmen bedienen sich immer fragwürdigerer Methoden, um den Einbau der ungeliebten digitalen Stromzähler „Smart Meter“ durchzusetzen. Im Spätsommer 2016 wurde von einer Tiroler Stromkunde eine Erfahrung gemacht, die zeigt, wie mit unbescholtenen freien Bürger/Innen umgegangen wird.

 

Auf die Information der Tirolerischen Stadtwerke Imst hin, bei einer uns bekannten Stromkunde einen so genannt modernen Strommesszähler Smart Meter einbauen zu wollen, schrillten bei dieser Kunde die Alarmglocken. Die Stromkunde begann sich zu informieren und teilte den Stadtwerken mit, ihr gesetzlich verbrieftes Recht auf Opting Out in Anspruch zu nehmen. Im Elektrizitätswirtschafts- und –organisationsgesetz (ElWOG 2010) steht nämlich Schwarz auf Weiß:

"Im Rahmen der durch die Verordnung bestimmten Vorgaben für die Installation intelligenter Messgeräte hat der Netzbetreiber den Wunsch eines Endverbrauchers, kein intelligentes Messgerät zu erhalten, zu berücksichtigen."

Zuerst falsch informiert…

Was darauf folgte, ist ein Vorgeschmack dessen, was uns in einem Überwachungsstaat erwarten wird. Ein Ignorieren der Ablehnung des Überwachungszählers, so wie bundesweit oft üblich, war aufgrund der Kleinheit der Gemeinde (unter 10.000 Einwohner/Innen) nicht möglich. Eine scheinbar praktikable, autoritären Systemen innewohnende, Verhaltensweise, wurde gewählt. Gleich vorweg, wir wollen hier nicht beurteilen, ob dieses Verhalten bewusst oder unbewusst gewählt wurde. Wir wollen nur informieren, welche Züge ein Umsetzen von EU-Vorschriften in Österreich bewirken kann.

Die Stromkunde in Imst wurde unmissverständlich aber doch grundlegend falsch informiert. Der analoge Ferraris Stromzähler, so die Stadtwerke Imst über ihre Mitarbeiter/Innen, sei im Handel nicht mehr erhältlich. Ein Austausch bzw. ein Einbau des Überwachungsstromzähler Smart Meter sei unabdingbar.

Das ist eine klare Falschinformation, denn bundesweit sind Millionen analoger Stromzähler in Betrieb. Diese können jederzeit normgerecht geeicht werden und noch Jahrzehnte ihre Arbeit, nämlich Stromzählen und nichts anderes, tun. Im Handel können auf diversen Handelsplattformen jede Menge geeichte Ferraris-Zähler legal gekauft werden.

… dann Versuch der Einschüchterung

Doch dabei beließen es die Stadtwerke nicht. Das Begehr eines Bürgers, das gesetzlich verbriefte Recht auf Ablehnung des Smart Meters wahrzunehmen, erschien diesen Herrschaften offensichtlich so ungeheuerlich, dass die Stromkunde zu einem Gespräch in die Räumlichkeiten der Stadtwerke Imst persönlich vorgeladen wurde. Als klarer Hinweis darauf, dass es sich nicht um eine freundliche Unterhaltung handeln könne, muss die Ankündigung verstanden werden, dass bei diesem Gespräch ein Protokoll angefertigt werde, das von der Stromkunde auch zu unterschreiben sei.

Die uns bekannte Stromkunde weiß um die dunklen Zeiten, als unangepasste und widerständige Menschen, welche nicht alle Unrechtmäßigkeiten still hinnehmen wollen, besonders behandelt wurden. Zuallererst Einforderung zum Gespräch. Protokollieren des Inhaltes und Wortlaut mit anschließender Unterschrift. Es kann jedes Wort gegen Sie verwendet werden.

Die Unverfrorenheit dieses Handels eines öffentlichen Dienstleisters, ist nur schwer zu erklären. Ein gesetzlich verbrieftes Recht auf Ablehnung des Smart Meter, sollen oder dürfen die Bürger/Innen nicht wahrnehmen? Wenn doch, dann wird entsprechend reagiert. In unserem Fall mit eindeutigen Vorgehen, so als haben unbescholtene Bürger eine Straftat begangen und sollten sich als schuldhafte Delinquenten fühlen.

S´isch Zeit…

Mit dem Spruch „Manda s´isch Zeit!“ hat der Tiroler Andreas Hofer vor über 200 Jahre die Bauern aufgerufen, sich gegen die Zumutungen der Obrigkeit zur Wehr zu setzen. Wir meinen auch: S´isch Zeit, als Bürger/Innen nicht mehr alles hinzunehmen, sondern hartnäckig und beharrlich auf das Recht des Opting Out und somit einer Ablehnung des Überwachungsstromzähler Smart Meter zu drängen. S´isch Zeit, dass sich auch die Stromindustrie an die gesetzlichen Vorgaben hält, wozu auch gehört, den Willen einer Stromkunde zu erfragen und darauf hinzuweisen, welche Rechte die Kunde besitzt. S`isch Zeit, dass ein Opting Out-Wunsch endlich ohne Kommentar und Schikanen umgesetzt wird.

Darum hat auch unsere Stromkunde aus Imst der Vorladung keinerlei Beachtung geschenkt. Die Kunde hat im Gegenteil nochmals klargemacht, dass es ihr gesetzlich verbrieftes Recht auf Ablehnung des digitalen Überwachungsstromzähler Smart Meter wahrnehmen will. Das und nicht anderes haben die Stadtwerke Imst zu registrieren und umzusetzen.

Rudolf Schober
(10.11.2016)


>>Broschüre: SMART METER - NEIN DANKE! mit Informationen zu den Gefahren des Smart Meter, Opting-out-Formular sowie Unterschriftenliste zu bestellen bei: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


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