Bereits 2012 sprach sich die Ärztekammer gegen die zwangsweise, flächendeckende Einführung von Smart Metern aus. Die Ärztekammer warnt vor der „Zunahme von Multifunktionserkrankungen“ wie Burnout, Lernproblemen, Depressionen und Krebserkrankungen.

 Woher die pochenden, manchmal dröhnenden, manchmal stechenden Schmerzen im Kopf auftraten und wann sie kamen, ist nicht genau zu verifizieren. Erst nach Gesprächen mit verschiedensten Menschen keimte eine Vermutung auf: Das körperliche  Auftreten von Kopfschmerzen, Fahrigkeit, seelischer sowie körperlicher Abgeschlagenheit und periodischem Unwohlsein hängt mit Einflüssen zusammen, welche seit geraumer Zeit von außen auf den Körper wirken.

Der medizinische Vorschlag, doch das Mobiltelefon bzw. das modernere Smartphone nicht mehr auf dem Bettkästchen zu deponieren, erscheint in der heutigen Zeit schon als Gotteslästerung. Der alte elektrische Wecker ist seit geraumer Zeit auf dem Müll gelandet. Bei jedem Stromausfall musste dieser neu eingestellt werden. Das Smartphone ist nunmehr der neue Wecker und eben darum auf dem Nachtkästchen. Zuerst belächelte ich den Rat, das Smartphone  aus dem Schlafzimmer zu entfernen, aber einen Versuch war es aufgrund der dauerhaften Kopfschmerzen wert.

Aus dem Schlafzimmer verbannt, auf laut gestellt, funktionierte das Aufweckmanöver trotz der größeren Entfernung. Das aller Erstaunlichste aber war, dass nach einigen Tagen auffiel, die Kopfschmerzen waren verschwunden. Die Vermutung, dass es einen Zusammenhang zwischen funkenden Smartphones auf dem Nachtkästchen und Kopfschmerzen gibt, ist jetzt kaum mehr von der Hand zu weisen.

„Erhöhtes Krebsrisiko“

Umso mehr macht der Umstand Sorgen, dass mit der Einführung der elektronischen Stromzählern Smart Meter und neuerdings auch der smarten funkenden Wasserzähler eine neue Quelle von gesundheitsgefährdenden elektronischen Einrichtungen in alle Haushalte eingebaut werden soll. Die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) warnte bereits 2012 eindringlich vor der zwangsweisen, flächendeckenden Einführung von Smart Metern. Hier ein Auszug aus einem Brief der ÖÄK an das Wirtschaftsministerium:

„Die WHO hat 2001 niederfrequente Magnetfelder sowie 2011 auch hochfrequente elektromagnetische Felder als möglicherweise krebserregend für den Menschen eingestuft. Für Zwischenfrequenzen im Kilohertzbereich, wie sie bei der in Österreich favorisierten PLC-Anbindung vom Trafo zum Smart Meter auftreten, liegen Daten aus den USA vor, die ebenfalls ein erhöhtes Krebsrisiko zeigen.

Es wird von Seiten der Österreichischen Ärztekammer mit Nachdruck darauf aufmerksam gemacht, dass mit der flächendeckenden Einführung der "Intelligenten Stromzähler'' und etwa deren Anbindung mittels Powerline Communication (PLC) die Belastung der österreichischen Bevölkerung durch elektrische bzw. magnetische Felder im Zwischenfrequenzbereich (Kilohertz-Bereich) massiv ansteigen würde. Diese Felder werden dabei von Leitungen im Gebäude incl. Geräteanschlusskabel und Elektrogeräten auch weit entfernt vom Smart Meter abgestrahlt. Die zu erwartenden gesundheitlichen Folgen wären eine Zunahme von Symptomen und Krankheiten, die in die Gruppe der sog. Multisystemerkrankungen fallen. Diese Erkrankung zeichnet sich dadurch aus, dass mehrere Organe bzw. funktionelle Systeme gleichzeitig und in Wechselwirkung betroffen sind. Die Folgen sind dabei unter anderem eine erhöhte Stressbelastung der Menschen. Diese kann je nach individueller Ausgangslage und Expositionshöhe zu einem erhöhten Risiko für Erschöpfung (Stichwort burnout), Lernproblemen, Depressionen und Krebserkrankungen führen.“ (1)

Die Ärztekammer appellierte daher bereits 2012 an das Wirtschaftsministerium, die Gesundheitsfolgen dieser neuen Technik zu berücksichtigen, anstatt in "vorauseilendem Gehorsam" diese  EU-Verordnung umzusetzen: "Die Ärztekamme lehnt eine eigentlich staatlich erzwungene, Ausweitung der Elektrosmogbelastung der Österreichischen Bevölkerung strikt ab."

Grundrecht auf Selbstbestimmung eingeschränkt

Möglich wird solcher Unfug von zwangseingebauten elektronischen Messzählern wie Smart Meter und funkender Wasserzähler durch Verordnungen und Gesetze, die allen BürgerInnen vorschreiben, dass der zwangsweise Einbau von strahlenden und funkenden Überwachungszähler, wie eben Smart Meter und Co. geduldet werden muss. Ohne die Frage der gesundheitlichen Folgen auch nur ansatzweise zu erörtern.

Es ist schon eher so, dass ein Einbau von Smart Meter und smarten Wasserzählern in die Grundrechte auf informelle Selbstbestimmung bei Datenschutz und Gesundheit, sowie auf Unverletzlichkeit der Wohnung gravierend eingreift. Mit dem geplanten Implementieren solcher elektronischen Messgeräte in mindestens 95% aller österreichischen Haushalte bis im Jahr 2022 (2), werden die Grundrechte aller Bürgerinnen massiv eingeschränkt.

Smart Meter – Nein Danke!

Überall auf der Welt, wo der elektronische Überwachungszähler Smart Meter eingebaut wird, protestieren die Menschen dagegen – vielfach wegen der Gesundheitsgefahren. Eine Studie aus Australien zeigt auf, dass es durch Smart Meter zu signifikanten Beschwerden wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Auftreten von Tinnitus gekommen ist. (3)

Dem schon zynischen Hinweis der industriellen Wirtschaft und Techniklobby, in jedem Haushalt gibt Smartphone und Fernseher, es handelt sich bei gesundheitlichen Beschwerden um hypochondrische Einzelpersonen, welche angeblich Elektrosensibilität vortäuschen, muss entgegnet werden. Es gibt einen universellen Wert auf Unversehrtheit der freien Meinung, der physischen Freiheit und der Unversehrtheit von Gesundheit.

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass unsere Gesundheit den robusten wirtschaftlichen Interessen von Konzernen untergeordnet wird. Im Sinne demokratischer Souveränität der Bevölkerung müssen wir dem ein „Smart Meter – Nein Danke!“ entgegenhalten.

Quellen:

  1. http://www.apdr.info/electrocontaminacion/Documentos/Artigos/OAK20120118.pdf
  2. IMO-VO 2017
  3. Siehe https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25478801

Rudolf Schober
14.12.2018

'Weitere Informationen zu diesem Thema finden sich im Solidarwerkstatt-Dossier "Smart Meter - Nein Danke!"