Die Solidarwerkstatt lädt auch heuer wieder alle Österreicherinnen, alle Österreicher und alle die in Österreich leben zur Kundgebung am 26. Oktober zur Feier des Nationalfeiertags ein. Hier das Statement von Norbert Bauer.

Nach der Staatsvertragsunterzeichnung am 15. Mai 1955 erklärte sich das nun souveräne Österreich wenige Monate später, am 26. Oktober 1955, für immerwährend neutral, und gelobte damit, nach den schrecklichen Erfahrungen des 2. Weltkriegs, nie wieder Teil eines Militärblocks zu werden, um stattdessen als aktiv neutraler Staat friedensvermittelnd und völkerverbindend diesem „Geschenk der Geschichte“ dauerhaft gerecht zu werden.

65 Jahre später gedenken wir nun dieses schönen Tages, finden uns aber gleichzeitig in einer aus damaliger Perspektive betrachtet, nahezu unvorstellbaren, schauderhaften geopolitischen Realität wieder. Österreich ist seit 25 Jahren erneut Teil eines Militärblocks, Teil des auch durch sukzessvive militärische Aufrüstung und Formierung nach Weltgeltung strebenden und unter deutscher Führung stehenden Großmachtprojektes Europäische Union geworden.

Würden nicht Leopold Figl, seine Mitstreiter aus der Sozialdemokratie, ja würden wahrscheinlich nicht alle Österreicherinnen und Österreicher des Jahres 1955 die Hände über den Kopf zusammenschlagen und die gegenwärtige PolitikerInnenriege schärfstens anklagen und ihr zurufen: „Wie konntet ihr nur?!“
Wie konntet ihr euch nur blenden lassen von diesen grotesken Erzählungen über eine angebliche „Friedensunion“?!

Wie konntet ihr nur diesen Narrativen folgen, Österreich müsse doch Teil dieses „Projektes Europa“ sein, um den „neuen Weltmächten“ wie Russland und China einen großen gemeinsamen Block in Form der EU entgegenzusetzen und wenn es einst denn sein muss durchaus auch den USA paroli bieten zu können?!

Wie konntet ihr nur dieses schöne Geschenk der Geschichte, die immerwährende Neutralität, durch die Teilnahme an den EU-Battlegroups, der EU-Verteidigungsagentur, jüngst sogar der „Ständig strukturierten Zusammenarbeit“ (SZZ) usw, usw. scheibchenweise demontieren, und ihm damit jegliche Glaubwürdigkeit rauben?!

Wir von der Solidarwerkstatt laden auch heuer wieder alle Österreicherinnen, alle Österreicher und alle die in Österreich leben dazu ein, mit uns gemeinsam am 26. Oktober ein sicht- und hörbares Medium für diese gewaltigen Anklagen aus der Vergangenheit zu werden. Lasst uns diese inzwischen schlafende Schönheit, die immerwährende Neutralität, zu neuem, blühenden Leben erwecken, was nur durch eine radikale Abkehr von jenem, wie wir es voriges Jahr genannt haben, „Kriegsprojekt EU“ gelingen wird können.

Norbert Bauer, Vorsitzender der Solidarwerkstatt Österreich

Kundgebung
NEUTRALITÄT VERBINDET - MILITÄRBLÖCKE SPALTEN!
Mongag, 26.10.2020
ab 14 Uhr
Maria-Theresia-Denkmal beim Ring
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