ImageEin Kommentar von Susanne Müller, Aktivistin der Solidar-Werkstatt, warum sie am 12. Mai in Wien beim Umzug "Solidarsta.At statt EU-Konkurrenzregime!" mitgemacht hat.


Am 12. Mai 2013 war es wieder soweit: Wir besuchten zuerst die Gedenkfeier in Mauthausen, trafen uns anschließend vor dem Haus der EU, zogen dann Richtung Parlament, um dort später nach verschiedenen Statements (jeder, der wollte, konnte seine Meinung äußern), die Kundgebung mit Musik und Picknick ausklingen zu lassen.

Warum war es uns wichtig, bei ungewisser Wetterlage  nach Wien aufzubrechen (wo es dann endgültig regnete),  anstatt mit unseren Müttern (oder auch ohne), einen gemütlichen Sonntag zu verbringen?  Mir z.B. war es unter anderem wichtig, an den 15. Mai 1955 zu erinnern. Mit der Unterzeichnung des Staatsvertrages wurde nämlich die völkerrechtliche Grundlage für ein freies, neutrales und demokratisches Österreich geschaffen. Was ist mittlerweile daraus geworden? Im Zuge des EU- Beitritts entwickelt sich unser Land immer mehr in eine knallharte Konkurrenzgesellschaft. Verschiedene Personenkreise, ob jetzt alt/jung, diverse Berufsgruppen, In- und Ausländer,… werden gekonnt gegeneinander ausgespielt. Obwohl wir ein reiches Land mit guter Wirtschaftslage sind, profitieren davon immer weniger (einzelne dafür umso mehr). Auch dagegen wollte ich ein Zeichen setzen. Es war mir ein Anliegen, durch meine Anwesenheit am 12. Mai zu zeigen, dass ich entschieden gegen diese Entwicklungen bin. Ich wünsche mir ein solidarisches, weltoffenes und aktiv neutrales Österreich!

Zugegebenermaßen, wir waren eine kleine Gruppe! Trotzdem habe ich den Tag in guter Erinnerung. Ich freute mich über jeden, der dabei war, vor allem auch über die Menschen von DIDF, die sich einfach die Zeit nahmen, um für eine wichtige Sache einzutreten. Die Stimmung war trotz widrigster Umstände gut, es ergaben sich interessante Gespräche, Gemeinschaft und Spaß.

Trotzdem wäre es wichtig, dass eine weitaus größere Gruppe mit auf die Straße gehen würde. Je mehr Menschen mitmachen, umso deutlicher ist das Signal: Stopp – wir wollen eine andere Politik!

Also, mein „Aufruf“ an Dich, der diesen Kommentar zu Ende gelesen hat, ist: Du bist herzlich eingeladen, Dich nächstes Jahr (um den 15. Mai herum, Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben) auf den Weg zu machen, um zu zeigen, dass Du mit den gegenwärtigen Entwicklungen alles andere als einverstanden bist! Man kann nur etwas bewegen, wenn man sich selbst bewegt!

Susanne Müller, Alkoven