ImageAcht pakistanische Asylwerber, die im Flüchtlingscamp in der Votivkirche in Wien aktiv waren, sollen nun in ihren Verfolgerstaat Pakistan abgeschoben werden. Es droht ihnen dort massive Verfolgung bis hin zur Ermordung. Wir bringen Presseaussendungen von SOS Mitmensch Burgenland und Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, gegen diese barbarischen Abschiebungen. ACHTUNG: Di, 30.07.2013, Demonstration "Schluss mit den Abschiebungen", Roßauerlände, Wien, 19 Uhr.

Ein barbarischer Akt – Abschiebung in den Tod?!

Mit Entsetzen verfolgen wir die absolut unverhältnismäßige Entscheidung der österreichischen Asylbehörden und der zuständigen Innenministerin, wonach acht pakistanische Asylwerber, die im Flüchtlingscamp vor und in der Votivkirche in Wien aktiv waren nun in ihren Verfolgerstaat Pakistan abgeschoben werden.

Jeder halbwegs objektive Beobachter weiß, dass die Abgeschobenen dort massive Bedrohung bis hin zum Mord erwartet. Der österreichische Rechtsstaat zeigt sich in dieser Angelegenheit von seiner hässlichsten Seite: Die zuständigen PolitikerInnen „tun wieder nur ihre Pflicht“. Ist es bald wieder soweit?

Denn es hätten auch andere Lösungen gefunden werden können: z.B. die Erteilung eines humanitären Bleiberechts. Doch diese Variante wollten die zuständigen PolitikerInnen und BeamtInnen erst gar nicht in Betracht ziehen. So wird die Grundidee der Menschenrecht ausgehöhlt und eine ursprünglich einem humanistischem Wohlfahrtsstaat verpflichtete Republik wird zu einer lebensbedrohenden Gefahr für schutzsuchende Menschen.

Dagegen wehren wir uns mit allen Kräften.

SOS-Mitmensch Bgld.
Rainer Klien

„Wir sind alle Malala“

Abschiebungen nach Pakistan: Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, protestiert gegen die Kälte des Rechtsstaats Österreich – bei größter Hitze.

„Es war kalt, sehr kalt in der Votivkirche im Jänner. Ich kam in die Kirche, um die Männer aus Pakistan zu besuchen und etwas über sie zu erfahren. Einer von ihnen saß am Rand des Matratzenlagers und hatte einen kleinen Heizstrahler neben sich, einen sehr kleinen Heizstrahler in der großen Kälte. Als er mich sah, drehte er den Heizstrahler sofort zu mir her. Er wollte die Wärme mit mir teilen – und die Hoffnung. ‚Wir sind alle Malala‘, sagte mir einer, ‚wir kämpfen für Gerechtigkeit und Bildung‘. Am 17. Dezember des vergangenen Jahres hatte die Wochenzeitung Profil das Mädchen Malala Yousafzai aus Pakistan ‚Mensch des Jahres‘ genannt, weil sie gekämpft hat um ihr Recht, als Mädchen in die Schule zu gehen. Dieser Kampf hat sie beinahe das Leben gekostet.

Die Männer in der Votivkirche hatten Angst und sie hatten Hoffnung. Eine Gesellschaft, die Malala bewundert, wird vielleicht auch sie, die Flüchtlinge aus dem Swat-Tal, unterstützen. Ich habe mit ihnen gehofft. Viele Ordensfrauen haben das Anliegen unterstützt. Heute, am 29. Juli 2013, ist einer der heißesten Tage des Jahres. Mein Freund braucht keinen Heizstrahler mehr und keine Matratze. Ich weiß es nicht, aber vielleicht ist er einer von denen, die jetzt schon in Schwechat sitzen und auf die Abschiebung warten. Er braucht keinen Heizstrahler mehr, weil es dort, wo der Rechtsstaat als Rechtsstaat ihn hinschiebt, vielleicht gar keinen Strom gibt – aber ganz sicher mehrere Kugeln.

Ich bin tief betroffen. Mitten in der großen Julihitze 2013 ist mir ganz kalt geworden.

Ich protestiere.

Sr. Dr. Beatrix Mayrhofer
Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs

Petition gegen die Abschiebung der Flüchtlingsaktivisten hier unterzeichnen
http://www.change.org/de/Petitionen/stop-the-deportation-of-the-refugee-activists-stop-der-abschiebung-der-refugeeaktivisten