Unverständlich: Voestalpine meldet 20.000 Mitarbeiter für Kurzarbeit an, entlässt LeiharbeiterInnen und führt zugleich 12-Stundenarbeitstag ein.

Angesichts der Coronakrise wurde im Rekordtempo eine sehr gute Kurzarbeitsregelung vereinbart. Die Voestalpine hat nun angekündigt, für bis zu 20.000 der 22.000 MitarbeiterInnen in Österreich Kurzarbeit anzumelden. Außerdem sollen LeiharbeiterInnen – so Voest-Pressesprecher Peter Felsbach am 25.3. gegenüber der APA - „deutlich reduziert“ werden. Gleichzeitig soll im Stahlbereich auf zwei 12-Stundenschichten umgestellt werden. Wer glaubt, dass das eine Maßnahme sei, um den sozialen Kontakt beim Schichtwechsel zu reduzieren, irrt. Der Pressesprecher betont, dass der Schichtwechsel „kontaktlos“ organisiert werde. Als Begründung für die Einführung der 12-Stundenschichten erklärt Felsbach: „Damit ließen sich Personalausfälle aufgrund von Erkrankungen besser kompensieren.“

Das ist unverständlich. Wir fragen das Management: Wie kann man einerseits für 20.000 MitarbeiterInnen Kurzarbeit anmelden, LeiharbeiterInnen kündigen und zugleich die ArbeiterInnen bis zum Umfallen arbeiten lassen? Es gibt genug arbeitsmedizinische Untersuchungen, die belegen, dass überlange Arbeitszeiten das Immunsystem schwer in Mitleidenschaft ziehen und damit die Menschen besonders verletzlich für Viruserkrankungen machen. Also bitte gerade jetzt mitten in der Pandemie (wie auch generell): Hände weg vom 12-Stunden-Arbeitstag!

HINWEIS:
Bitte unterstützen: Nie wieder Kürzen bei Gesundheit und Pflege - Weg mit dem Deckel! https://www.solidarwerkstatt.at/soziales-bildung/bitte-petition-fuer-mehr-geld-fuer-gesundheit-und-pflege-unterstuetzen-weg-mit-dem-deckel