Am 25. August 2018 veranstalteten Solidarwerkstatt und Stahlstadt gegen Faschismus im Linzer Stadtzentrum eine Aktion gegen den 12-Stundentag. Dabei wurde auch mittels Straßentheater auf die negativen Folgen dieser Anhebung der täglichen und wöchentlichen Höchstarbeitszeit hingewiesen. Hier zum Aufruf sowie einige Fotos von der Aktion.


Weg mit dem 12 Stundentag und der 60 Stunden Woche!

Gemäß Nationalratsbeschluss wird ab 1. September 2018 die tägliche Höchstarbeitszeit auf 12 Stunden und die wöchentliche auf 60 Stunden erhöht. In Ausnahmefällen war das auch bisher schon möglich, jetzt soll das ohne Einschränkung in jedem Betrieb angeordnet werden können. Arbeitsmediziner warnen vor massiven Gesundheitsschädigungen und der enormen Erhöhung des Unfallrisikos ab der achten Arbeitsstunde.

Mit dem 12 Stundentag droht, dass mehr Menschen arbeitslos werden und damit erhöht sich auch der Druck auf diejenigen die Arbeit haben. Für Arbeitslose wird es noch schwieriger Arbeit zu finden. Für ArbeiterInnen und Angestellte mit Gleitzeitregelung droht der Wegfall von Überstundenzuschlägen und damit Lohneinbußen.

Mit dem 12 Stundentag werden auch die Familie und das Vereinsleben – z.B. auch die Freiwilligendienste wie Rettung und Feuerwehr – eingeschränkt. Besonders Frauen und Migrantinnen werden daran gehindert berufstätig zu sein. Einerseits gibt es keine Möglichkeiten der Kinderbetreuung und andererseits müssten die Kinder für mindestens 13 Stunden in Betreuung gesteckt werden, womit auch Kinder darunter leiden würden.Aktion 12Stundentag Linz 3

Begründet wird dieser Angriff damit, dass die „neue Arbeitswelt“ noch mehr Flexibilität erfordere. Was im Prinzip nichts anderes heißt, als dass man flexibler einsetzbar für die Unternehmer und Konzerne ist. Die Last dafür wird auf die Schultern der ArbeiterInnen und ArbeitnehmerInnen abgewälzt und Arbeitsrechte werden stark ausgehöhlt. Mit diesem Angriff auf die Arbeitsrechte, wird eine wesentliche Forderung der Industrieellenvereinigung umgesetzt. Doch auch die SPÖ hat in ihrem Plan A den 12 Stundentag schon gefordert. Die Bundesvorsitzende der GPA-djp, Barbara Teiber, meinte am 30.Juni 2018, einzig die EU schütze uns noch vor einer Verlängerung der Arbeitszeit. Die EU-Arbeitszeitrichtlinie ermöglicht jedoch eine Höchstarbeitszeit von 48 Stunden pro Woche über einen Durchrechnungszeitraum von 17 Wochen. Damit wird über einen Zeitraum von 10-12 Wochen eine Höchstarbeitszeit von 60 Stunden pro Woche möglich. Die Verträge und Institutionen der EU erleichtert die Durchsetzung der Interessen des Kapitals und richtet sich gegen die Interessen der ArbeiterInnen.

Die große Demonstration am 30 Juni in Wien hat gezeigt, das viele Menschen bereit sind sich gegen diese Angriffe auf ihre Rechte zu wehren. Jetzt ist es wichtig, sich nicht auf die Gewerkschaftsführung zu verlassen, sondern selbst aktiv zu werden. Wir müssen selber aktiv werden, in den Betrieben, mit unseren ArbeitskollegInnen, Bekannten. Beteiligt euch an Aktionen und schließt euch zusammen!Aktion 12Stundentag Linz 2

- Weg mit dem 12-Studentag und der 60 Stunden Woche!
- Kinderbetreuung flächendeckend, kostenlos und zu Zeiten die es Eltern ermöglicht ihrer Arbeit nachzugehen!
- 8 Stunden Arbeit pro Tag!
- 6 Wochen Urlaub für alle!
- Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich!

Wehrt euch gegen die Angriffe auf unsere Arbeitsrechte!

Siehe dazu auch:
"Schon Vorarbeiter fallen aus den Schutzbestimmungen des Arbeitszeitgesetzes heraus"
Arbeiten ohne Ende?